Die traurige Nachricht zuerst: Das Thema Freundeskreis liegt derzeit auf Eis. Nicht, dass sich Max Herre, DJ Friction und Don Philippe zerstritten hätten. Momentan geht nur jeder eigene Wege. Herre hat sich beispielsweise gleich zahlreicher Aufgabenfelder angenommen.Er produzierte das Solodebüt seiner Frau Joy Denalane („Mamani) und zeichnete sich zudem als Regisseur ihrer Videos verantwortlich.
Nicht zu vergessen, dass er noch Vater zweier Kinder ist. Und trotzdem hatte er die Zeit und Muse, sein Solo-Debüt zu schreiben. Was sicherlich nicht einfach war. Denn Herre war eines sehr wichtig: stilistische Vielfalt. „Max Herre“ hat nicht unbedingt viel mit dem zu tun, was er zu Freundeskreis-Zeiten gemacht hat. Genau das wollte der mittlerweile nach Berlin umgesiedelte Schwabe auch mit seiner ersten Singleauskopplung „Zu Elektrisch“ verdeutlichen. Herre im Video von sexy Frauen umrankt, rappend zu fetten Orgelsounds und satten Beats – das hätte man nicht von dem sympathischen Allrounder erwartet. Mission erfüllt!
Die zweite Auskopplung, die Ende August erschien, heißt „1ste Liebe“ und ist ein Duett mit seiner Ehefrau. Eine gegenseitige romantische Liebeserklärung in Form einer gefühlvollen Soul-Ballade. „King Vom Prenzlauer Berg“ ist Herres ironiebeladene Definition der pseudocoolen Hinzugezogenen in besagtem Berliner Bezirk. Mit dem Silly Walks Movement hat er die Roots Reggae-Ballade „Jerusalem“ aufgenommen, die sich mit den aktuellen Ereignissen im Nahen Osten beschäftigt. Bis hierhin war es HipHop und Reggae, Herre hatte aber auch Lust auf eine klassische Singer/Songwriter-Ballade, bei der ihm Jan Plewka (ehemals Selig) zur Hand ging. „Alter Weg“ heißt der Song. Zu guter Letzt gibt es auch ein Update des Freundeskreis-Klassikers „Anna“.
Max Herre: Max Herre
Four Music/Sony Music
VÖ: 13.9.2004