Lee Dorrian ist der Gott des Doom. Oder besser gesagt: der geistige Bruder des Doom-Gottes. Denn es gibt ja noch Scott „Wino“ Weinrich. Jedenfalls sind Cathedral eine der Bands, auf die kein echter Doom-Fan verzichten will/kann. Was zum einen am Einfallsreichtum der Band liegt. Zum anderen an der unverwechselbaren Stimme Dorrians. Zumal Cathedral selten langweilig klingen – auch nicht auf ihrem mittlerweile achten Studioalbum, das den seltsamen Titel ‚The Garden Of Unearthly Delights‘ trägt und dessen Cover im typischen Cathedral-Stil gezeichnet wurde.
Die neuen Songs sind wieder verdammt heavy – allen voran das treibende, groovige „North Berwick Witch Trials“, das an ältere Hits der Band erinnert, oder das fiese, schleichende „Upon Azrael’s Wings“. Extrem schnell wird der Doom plötzlich in „Oro The Manslayer“. In allen Belangen extrem ist „The Garden“ – 20 Minuten Dauer, superlangsame Passagen, Akustikgitarre, Frauengesang und psychedelisches Gerfrickel im Mittelteil inklusive.
Cathedral: The Garden Of Unearthly Delights
Nuclear Blast/Warner
VÖ: 30.9.2005