Der erste Song des neuen Weezer-Albums, namentlich „(If You’re Wondering If I Want You To) I Want You To“, klingt überraschend frisch und unbekümmert und man glaubt, Weezer hätten tatsächlich ihr kreatives Tief endlich überwunden und würden wieder annähernd so gut wie zu „Buddy Holly“-Zeiten loslegen.
Doch die gute Laune, die der Auftakt versprüht, vergeht einem schneller als erhofft. Spätestens wenn „Can’t Stop Partying“ mit seinen stampfenden Plastik-Pop-Beats und solch geistreichen Textzeilen wie „I gotta have the cars, I gotta have the jewels / And if you was me, honey, you would do it too“ ertönt. Grausam! Billigster und ärmster Pop ohne Sinn und Verstand. Soll wahrscheinlich witzig und ironisch gemeint sein, geht jedoch voll nach hinten los. Da ist die Bloodhound Gang geistreicher und weniger infantil.
Über einen Song, der „Love Is The Answer“ heißt, muss man auch nicht viele Worte verlieren. Okay, die Balkan-Sounds sind ganz nett. Aber das hier ist doch ein Weezer-Album, oder? Es geht hier gar nicht um Purismus, nur um den Unterschied zwischen Sinn und Unsinn. Und Letzteres regiert auf „Raditude“ viel zu oft.
Das Album hört schließlich mit „I Don’t Want To Let You Go“ auf, das eigentlich auf dem nächsten Robbie Williams-Album hätte erscheinen sollen, sowie dem rockigen „Turn Around“, dessen Gesang aber so daneben ist, dass man nur noch kopfschüttelnd abschalten kann.
(kfb)
Ein Gedanke zu „Weezer: Raditude“