Jeff Tweedy hat es seiner Band und den Zuhörern nie leicht gemacht. Mit „Yankee Hotel Foxtrot“ (2002) und „A Ghost Is Born“ (2004) hat er Wilco bis an die Grenzen getrieben, um mit dem famosen Livealbum „Kicking Television — Live In Chicago“ (2005) das Bild einer tight rockenden Band zu zelebrieren. Selbst wenn er trocken singt „I survived, that’s good enough for now…“ ist „Blue Sky“ so viel mehr als das nackte Überleben.
Wilco bedienen sich in all ihren Schaffensphasen und wollen scheinbar nichts mehr beweisen. Außer vielleicht, dass Tweedy immer noch zu den besten Songwritern überhaupt zählt. „Blue Sky“ ist durch und durch traditionell und strahlt eine hippieske Grundstimmung aus, die sich an manchen Stellen auch in den Songs niederschlägt: In „Impossible Germany“ duellieren sich die Gitarren, während andere Songs gegen Ende die Revolution proben. Ansonsten gediegenes Handwerk, das — sollten Menschen in hundert Jahren unsere Kultur analysieren — bestimmt niemand dem immer noch neuen Jahrtausend zuordnen würde. Kurz: Zeitlos!
Wilco: Blue Sky
Nonesuch/Warner
www.wilcoworld.net
VÖ: 11.11.2007