„Ach, diese Heizölpreise!“ seufzt Permanentvolontärin Fräulein Katja und lutscht weiter versonnen an unserem Redaktionsmaskottchen, dem GROSSEN GIFTGRÜNEN GARANTIERT GOTTSCHALKFREIEN GUMMIBÄRCHEN. Seit seiner Anschaffung anlässlich der Entdeckung der Postleitzahlen durch den Norweger Amundsen soll uns das GGGGG bei der Produktion guter Ideen helfen. Fünf Minuten versonnen lutschen = 1 guter Gedanke, wie der Vertreter damals versprochen hatte, dem wir das Bärchen gegen teuer Geld abkauften. Bei Fräulein Katja hat es auch tatsächlich schon einmal geklappt: Am 15. April 1959, als sie plötzlich mit dem versonnenen Lutschen des Gummibärchens innehielt und meinte: „Ich denke, der 2. Weltkrieg ist vorbei. Wir können so langsam aus dem Kartoffelkeller raus.“
Das nur am Rande. Aber die Heizölpreise sind wirklich unerträglich. Gute Ideen zum Entwickeln alternativer Energiequellen tun not – — Moment, aber ich muss jetzt doch einmal selbst an unserem Redaktionsmaskottchen — und, oh Wunder!, ich habs!: Könnte man nicht eine Software entwickeln, die gute Ideen in Energie verwandelt und ins örtliche Stromversorgungsnetz einspeist? Rein theoretisch ist die Sache völlig problemlos. Die Benutzeroberfläche der Software ist wie ein DENKZETTEL aufgebaut, dem der JUSER (IT-Jargon für „User“) seine Gedanken anvertraut. Nach einem Mausklick auf einen Button namens „GEDANKENKONTROLLEUR“ wird das dem DENKZETTEL Anvertraute nach verschiedenen Kriterien „gescannt“:
- Ist der Gedanke neu?
- Ist der Gedanke originell?
- Ist es überhaupt ein Gedanke?
- Ließe sich dieser Gedanke in die Gedankenuntergruppe „Idee“ einordnen?
- Was hat die Menschheit davon, wenn diese Idee jemals realisiert wird?
- Könnte uns die Realisierung dieser Idee zu einer Goldmedaille im Schwimmen verhelfen?
Penibel überprüft also der GEDANKENKONTROLLEUR und vergibt, wenn die Antworten zu seiner Zufriedenheit ausfallen, sogenannte „Energiepunkte“, indem er auf elektrostatischem Wege (oder so ähnlich) die anfängliche Nichtdinglichkeit des Gedachten (Nietzsche) in das Seiende des Möglichen (Hegel) verwandelt und schließlich die so gewonnene Energie den Stadtwerken zuleitet, welche ihrerseits einen adäquaten Geldbetrag dem Konto des Ideengehabthabenden übermitteln.
Nehmen wir ein Beispiel: Unser Chef Walter schreibt auf seinen DENKZETTEL: „Dem Rudolph könnte eine ordentliche Gehaltserhöhung nichts schaden!“ und läßt diesen unglaublichen Gedanken scannen. Ergebnis: Mit der gewonnenen Energiemenge ließe sich die einstmals fünftgrößte Stadt Deutschlands, das idyllische Essen, drei Jahre lang bis zu 400 Grad Celsius aufheizen!
„Obercool!“ freut sich Fräulein Katja schon jetzt und wird auf einmal ganz traurig. „Könnte man diese Energie nicht auch so machen, dass sie quasi, also mal sozusagen eventuell direkt in den Ölofen geschüttet werden könnte?“ Seit dem berüchtigten Hungerwinter 45/46 kauft sich Fräulein Katja nämlich täglich ein Kännchen Heizöl, um ihren Ofen damit zu füttern, und das wird jetzt, auf ihre alten Tage, doch ziemlich unbequem.
„Moment!“ sage ich und schuppse die klapprige Volontärin vom GROSSEN GIFTGRÜNEN GARANTIERT GOTTSCHALKFREIEN GUMMIBÄRCHEN.
Jawoll! Man müßte nur einen Rechner erfinden, der nicht mit Strom, sondern mit Heizöl betrieben wird. Dann könnte man jeden guten Gedanken direkt in Strom verwandeln, diesen auf einen zweiten Rechner umleiten, so dass man den heizölbetriebenen gar nicht bräuchte und ergo das ebenfalls nicht mehr benötigte Heizöl stantepede in Fräulein Katjas Ölofen….
Danke, GROSSES GIFTGRÜNES GARANTIERT GOTTSCHALKFREIES GUMMIBÄRCHEN! Du hast die Welt ein Stück weitergebracht!