Lektion 33: Computer und Recht

Der Leserbrief, zumal wenn er in rauhen Mengen von dickleibigen und alkoholisierten Briefträgern in die Redaktion gebracht wird, ist die Geißel des Kolumnisten. Wiewohl so mancher recht brisanten Inhalts ist und letztlich von solch allgemeinem Interesse, dass selbst ich, der ich das Leserbriefbeantworten für gewöhnlich meiner neuen Praktikantin, Fräulein Theophile Hor-Mon, überlasse, höchstselbst zur Tastatur greife und die zumeist verzweifelten und nicht selten vor Rechtschreib- und anderen Fehlern nur so strotzenden Ergüsse der Leserschaft beantworte.

(Anmerkung: Wenn Sie diesen Satz beim ersten Durchlesen verstanden haben, erhalten Sie das Recht, weitere zehn Hinternetseiten kostenlos zu lesen.)

Weiterlesen

Lektion 31: Pro und Contra Empfängnisverhütung

Seit der liebe Gott seine Mail an Maria schickte, wissen wir zweierlei: Erstens sind Mails keine Engel, und zweitens ist das Thema der unbefleckten Empfängnis rein kommunikationstechnisch nur noch theoretisch von Bedeutung. Lassen wir hingegen heutzutage unseren Outlookexpress durch die Leitungen dampfen, müssen wir immer damit rechnen, einen unerwünschten Balg in unsere digitale Wiege gelegt zu bekommen.

Weiterlesen

Lektion 29: Wahlkampf im Internet

Na, wahlberechtigt? Einige von uns waren ja empört, als der Bundestag einstimmig beschloss, dass am 22. September nur Personen unter 18 Jahren ihr Stimmchen abgeben dürfen. Aber seien wir ehrlich: Ist es nicht konsequent, zu einer kindischen Veranstaltung wie der Bundestagswahl auch nur solche Personen an die Urnen zu treiben, bei denen Kindischkeit noch zu den verzeihlichen Begleiterscheinungen ihres Lebensabschnitts gehört?

Weiterlesen

Lektion 28: Die IT-Krise

Weihnachtszeit ist Fußgängerzonenzeit. Ach, wie glänzen die Glühweinbuden! Wie duften die heißen Maronen! Wie klimpert so schön Bob Dylan aus Niederauerbach sein „Blowing In The Wind“! Und da – sehen wir richtig? – ein schäbig gekleideter Mann, dessen Kleidung gleichwohl auf frühere bessere Zeiten schließen läßt, jongliert mit HTML-Seiten! Und – ja was ist denn das!? – eine junge, verhärmte Frau programmiert vor staunenden Frührentnern und Hausfrauen komplexe Datenbanken! Ui, da klatscht das fachkundige Publikum und wirft sein Scherflein in die ausgehöhlte Festplatte, die statt eines Hutes aufgestellt worden ist.

Weiterlesen

Lektion 25: Wie eine Kolumne das Leben verändern kann

„Aber das wäre doch nicht nötig gewesen, Fräulein Kohn!“ – Soeben hat mir unsere neue Volontärin, Fräulein Cilly Kohn, im Namen der Redaktion einen riesigen Strauß duftender roter Rosen überreicht, hinter dem sich die nicht weniger riesige und duftende Pracht zweier… nun ja, das gehört nicht zur Sache. Jedenfalls heute nicht. Denn wir haben allen Grund zum Jubeln! „Wir lernen Computer“ ist jetzt genau 25 Folgen lang! Das muß gefeiert werden! Zunächst jedoch wollen wir auch diese Jubelfolge anständig füllen, und zwar mit Leserbriefen, die beweisen, wie doch ein so bescheidenes Medium wie meine Kolumne ganze Existenzen radikal, um nicht zu sagen vollständig verändern kann.

Weiterlesen

Lektion 22: Neue Computerbücher

Liebhaber dieser Kolumne haben es im Allgemeinen nicht mehr nötig, Ihre Zeit mit der Lektüre von Büchern zu vergeuden und widmen sich stattdessen den schönen Dingen des Lebens, als da wären das Häkeln von Rundkissenbezügen für die Gartenbank und guter Sex mit schlechten Frauen. Dennoch: Das führende europäische Verlagshaus für Computerfachliteratur, DADA BECKER, hat es an prima Argumenten nicht fehlen lassen, mich von der Notwendigkeit zu überzeugen, an dieser Stelle auch auf gedruckte Helferlein durch das Dickicht der PC-Welt hinzuweisen, wiewohl 50000 Argumente, wenn sie in DM und nicht in Euro rübergeschoben werden, beim nächsten Mal nicht mehr reichen dürften. Dies zur Warnung, liebe DADA BECKER-Leute.

Weiterlesen

Lektion 21: Der Speicher

Neulich, als ich auf dem Dachboden meiner tessiner Zweitvilla nach meinem alten Teddybären suchte, weil mein neuer, mit dem ich meine Nächte zu verbringen pflege, unauffindbar war, neulich also auf dem Dachboden, da dachte ich so für mich: Das ist ja komisch. Eine anständige tessiner Villa und ein anständiger Computer mögen nicht viel gemeinsam haben, aber eines doch: den Speicher. Woher kommt das? Wohin geht das? Und warum, um nicht zu fragen: wieso?

Weiterlesen

Lektion 20: Von Viren und Nähkästchen

Aufregung in der HINTERNET-Redaktion. Unsere neue Dauervolontärin, Fräulein BwieBusen, ist, kaum drei Tage im Amt, auch schon verletzt. Die bezaubernde junge Dame, gerade ins süße pkwführerscheinerwerbsfähige Alter gekommen, wollte einen Surfkursus am Timmendorfer Strand absolvieren und aus diesem Grunde vorbereitende Trockenübungen in den Reaktionsräumen abhalten. Leider geriet sie dabei aus dem Gleichgewicht, stürzte nach hinten und fiel, mit den allerwertesten Pfunden ihres erregenden Körpers, auf ein skandalöserweise herumstehendes Nähkästchen, aus dem eine verdammt spitze Nähnadel ragte…Ui, das tat weh! Dankenswerterweise ist Chef Walter ausgebildeter Rettungssanitäter, und seinen Erste-Hilfe-Maßnahmen – „Machen Sie sich frei, Fräulein BwieBusen! Nein, noch freier!“ – ist es zu danken, daß außer einer ziemlich häßlichen und schmerzenden Wunde das Fräulein mit dem Schrecken davon kam.

Weiterlesen

Lektion 19: Wenn der Rechner abstürzt

Neulich abends – ich blätterte gerade in meinem Salat – erreichte mich ein Handy-Notruf von Herrn Reinhold M., dem bekannten Alpinisten und Buchautor. „Hilfe!“ keuchte der Meister, schwer nach Atem ringend. „Ich habe soeben zum 145. Mal zusammen mit meinem Rechner den Mount Everest bestiegen, in der Absicht, dort oben auf dem Gipfel mein neuestes Werk, „Ich habe soeben zum 145.Mal zusammen mit meinem Rechner den Mount Everest bestiegen“ zu verfassen. Und jetzt das! Eine Sekunde nicht aufgepaßt – und dieses Schrottding von Rechner ist abgestürzt. In eine mindestens 400 Meter tiefe Gletscherspalte. Was kann ich tun?“

Weiterlesen

Lektion 18: Neue IT-Berufe

Falls Sie zu jenen Unbelehrbaren gehören, die den Computer für einen Moloch und Vernichter von Arbeitsplätzen halten, werden Sie die folgenden Zeilen gewiß von Ihrer Technikfeindlichkeit und beschränkten Denkungsart heilen. Denn natürlich ist genau das Gegenteil der Fall: Der Computer schafft Arbeitsplätze! Wohl werden so ehrwürdige und nützliche Berufe wie der Flohzüchter oder die Milchmädchenrechnungsprüferin allmählich vom Markt verschwinden, doch eine Fülle neuer Ausbildungsberufe wird dies mehr als ausgleichen.

Weiterlesen

Lektion 17: Fehlermeldungen

Über eines sollten Sie sich im Klaren sein, sobald Sie Ihren Rechner einschalten: SIE machen keine Fehler! Fehler macht allein der PC, und sein größter Fehler ist die Ausgabe von Fehlermeldungen, die als aparte Fenster zur Hölle die Wände unserer heilen Userwelt durchbrechen(poetisch, was?).

Aber was soll’s. Nichts produzieren Computer lieber als Fehlermeldungen. Wir unterscheiden, grob betrachtet, vier verschiedene Arten, uns den letzten Nerv zu rauben: numerisch codierte, alphabetisch explizierende, Ausnahme- und schwerliterarische Fehlermeldungen.

Weiterlesen

Lektion 16: Ein Gespräch mit Herrn AOL

Helle Aufregung in den HINTERNET!-Redaktionsräumen. Herr AOL persönlich hat sich zu einem „roundtable“-Gespräch angekündigt, und nach dem spontanen Ankauf einer solchen Rundtafel sitzen wir gespannt um selbige und starren zur Tür, durch die ER gleich treten wird: Beherrscher des WWW, Weltmeister der Niveaulosigkeit, Zelebrator der schrottigsten Software seit Adams Reinfall mit dem Apfel.

Weiterlesen

Lektion 15: Der Volks-PC

Kommt ein ansonsten ehrbares und rechtschaffenes Wort auf die Idee, sich die Silbe „Volks-“ um den Hals zu hängen, verliert es auf der Stelle all seine Seriosität und höhere Bildung, ja, stürzt ob dieses Mühlsteins hinab in die Abgründe des Anspruchslosen. Aus dem Mr. Hyde des guten Geschmacks wird ein Dr. Jekyll des schlechten. Volks-wagen, Volks-hochschule, Volks-zählung, Volk-er – auch das von der rot-grünen Bundesregierung angestrebte Volks-Volk wird da keine Ausnahme machen: Stimmvieh, das brav Steuern zahlt, „Big Brother“ glotzt und „Intelligenz“ für einen Handy-Provider hält – also billig in der Anschaffung und Unterhaltung, genügsam im Verbrauch und jederzeit durch seinesgleichen zu ersetzen..

Weiterlesen

Lektion 14: Meine erste Homepage

Es naht mit Riesenschritten der Tag, an dem die eigene Homepage so selbstverständlich zu uns gehören wird wie die Eiche zum Hörnchen oder das Ei zur Dechse. Grund genug, die Kunst der Homepagegestaltung so früh wie möglich zu erlernen.

Man kann es sich natürlich einfach machen und durch den Erwerb einer gebrauchten Homepage, wie sie auf Flohmärkten immer häufiger feilgeboten wird, alle Probleme des DoItYourself umschiffen. Doch Vorsicht! Bekanntlich schaffen durchschnittliche Homepages nicht mehr als 100000 Klicks in ihrem Leben – und einer gebrauchten sehen Sie es nicht an, wie oft schon auf ihr herumgeklickt wurde. Besonders üble Gesellen manipulieren den Tachometer, auf dem die Anzahl der Klicks registriert wird, und ziehen so dem arglosen Käufer Geld für etwas aus der Tasche, das dieses Geld nicht wert ist.

Weiterlesen