Auf Dan Bern ist Verlass – in einem Affentempo haut er neue Alben raus und keiner muss Angst haben, dass sie dadurch schlechter werden. Diesmal verpackt er seinen beißenden Spott schon in dem Namen seiner Band: IJBC steht für International Jewish Banking Conspiracy. Vorurteile und starre Sichtweisen sind der Scharfzunge Bern ein Greuel. Wenn er sich ein Thema vorknöpft, kann man sicher sein, dass der Blickwinkel überraschend ist.
Musikalisch hat er den Satireteil weiter minimiert, aber ein humoristischer Restverdacht bleibt, wenn „Crow“ klingt wie Huey Lewis‘ Debüt-Opener „Some Of My Lies Are True“. Ansonsten machen Dan Bern und die jüdische Bankenverschwörung Ernst: Folk-Rock („Baby Bye Bye“), Sixties-Geschrammel („Jane“) und die hymnische Abschlussballade „Soul“. Da ist Dan Bern so spirituell wie nie und die fast gospelartige Anmutung gibt Einblicke, wie es klingt, wenn das Herz für kurze Zeit über den scharfen Verstand wacht.
Dan Bern & The IJBC
Fleeting Days
(Cooking Vinyl/Indigo)