Das Schicksal geht manchmal seltsame Wege. Da verschlägt es einen Australier – der Liebe wegen – ausgerechnet von Brisbane nach Regensburg. Ein hartes Schicksal, das Robert Forster aber wie seine neue CD „Warm nights“ beweist, bestens gemeistert hat.
Früher, bei den GO-BETWEENS machte Robert Forster Popmusik mit Ecken und Kanten, die die Kritiker reihenweise begeisterte. Jetzt auf Solopfaden wandelnd scheint er etwas nachdenklicher geworden zu sein. In seinen Texten steckt eine gehörige Portion Nostalgie, Rückblicke auf Jugenderlebnisse und – wie könnte es anders sein – verflossene Liebschaften.
Doch keine Angst: zu rührselig geht es auf „Warm nights“ ganz bestimmt nicht zu. Dafür, daß die Taschentücher stecken bleiben können, sorgt die Musik, die unter der Regie von Edwyn Collins, locker, ja fast fingerschnippend-swingend daher kommt.
Robert Forster ist ein Musiker, der sehr kritisch mit sich selbst und seinen Songs umgeht. Gerademal zwei bis drei Lieder im Jahr bestehen vor seinen gestrengen Ohren. Eine Arbeitsweise die nicht viel, dafür aber gute Musik garantiert. Und so ist „Warm nights“ trotz des melancholischen Einschlags eine unterhaltsame, weil abwechslungsreiche Platte geworden. Und auch die neue bayrische Heimat scheint auf Forsters Musik abzufärben. Etwa in „Fortress“ wo sich eine einsame Tuba gegen Ende zu einer schrägen Blaskapelle mausert.
Robert Forster: Warm Nights
(Beggars Banquet/Rough Trade)