Eine Downbeat-Platte, die Spaß machen kann…wenn man die vorhergehenden Platten nicht hat. Dieses Urteil müssen sich The Herbalizer leider gefallen lassen. Der mit „Blow Your Headphones“ erreichte Standard wird gehalten, aber nicht übertroffen. Das Material hört sich wie aus der gleichen Session an. Vielleicht die hip-hoppigste Trip-Hop-Variante, mit coolen low down and dirty Raps von diversen Gastrappern, wie What What, die auf dem Vorgänger auch schon mit von der Partie war. Eine Menge Gescratche und mysteriös angehauchte Samples machen „Very Mercenary“ zu einem leicht verdaulichen Album, das man haben kann, aber nicht haben muß.
Wer sich von der zigsten Platte vollgepackt mit jazzy Kontrabass und gefunkter Gitarre immer noch begeistern läßt, geht hier nicht falsch, mir persönlich fehlt die Frische- gerade wo mit kongenialem Material der Markt völlig überflutet wird. Wirkt so erquickend wie das zehnte Bier bei einem nicht allzu trinkfesten Zeitgenossen. Es ist dann doch nett ein paar schöne Melodiefetzen, wie die Surfgitarre in „Goldrush“, zu entdecken. Ansonsten plätschert das Gesamtopus bräsig aus den Speakern. Das nächste Jahrtausend werden The Herbalizer mit dieser Mischung allerdings nicht überstehen.
The Herbalizer: Very Mercenary
(Ninja Tune/Rough Trade)