Wie eine launische Diva, die alles verspricht, aber nichts davon hält. Bei Supreme Beings Of Leisure kann man den Namen beim Kinde nennen, denn wie ein solches verhält sich die Musik zum Etikett, das darauf verweist, dass der Käufer luxuriöses Klanggut erwirbt. Mit anderen Worten, schön, aber nicht essentiell.
Das kurzweilige Vergnügen ohne Haltwertszeit hat alle Ingredenzien zu einer Muzak, die den Thirtysomethings der Max- und Arabella Kiesbauer-Generation gerade gefällt, wenn’s mal etwas progressiver sein darf: A bisserl trip hoppy, a bisserl orientalisch, „…die Frau hat echt ’ne coole Stimme, erinnert irgendwie an…“, auch Gitarren und handwerklich sauber.
Genau das macht diese Veröffentlichung so dröge! Wenn die Songs wenigstens noch einen Hitappeal hätten, aber so geht das als Aufguss der ganzen Neunziger Downbeatgeneration mit Frauengesang durch. MoWax im Sinne von Attica Blues, Morcheeba´s „The Big Calm“, Ruby´s „Salt Peter“ und ganz nahe an Hooverphonic angesiedelt, und sogar Nicolettes Drum’n’Bass-Ausflüge, mit bestimmt nicht minder clever arrangierten Stücken, aber halt ein paar Jährlein zu spät. Was mir nicht einleuchtet ist die Veröffentlichungsphilosophie die hinter solchen Projekten steckt: Zu langweilig für den Underground und nicht kommerziell genug, um den großen Markt zu bedienen. Reicht den eine technisch saubere Produktion gepaart mit handwerklichem Können aus, um heute einen Wurf auf dem heiß umkämpften Markt zu landen? Scheinbar!
Mir dürstet nach dem Genuß dieses „großen“ Sounds nach alter Tapetraderei, gutaussehenden talentierten Engländern, die gerade mal drei Akkorde spielen können – die aber mit Hingabe – und echten Spinnern. Supreme Beings Of Leisures Bassist sagt, dass man anhand ihrer Plattensammlung die Einflüsse in ihrer Musik erkennen könne. Gut, dass er diese Bemerkung vorausschickt, denn anhand der Musik wird mir dies nicht unbedingt klar: Ich höre jedenfalls weder Pink Floyd, A Tribe Called Quest, ABC (????) oder Sly and The Family Stone raus. Eher Portishead, Massive Attack, oder Tricky… hmmm – Einflüsse vielleicht, die aber leider nicht wirklich zu einem eigenen Gesicht verarbeitet. Einzelne Titel herauszuheben erübrigt sich auch, da wirklich keiner heraussticht- weder im positiven, noch im negativen Sinne.
Supreme Beings Of Leisure: s/t
(Palm Pictures/Zomba)