Mice Parade: Collaborations

Wie würde sie wohl aussehen, die Parade der Mäuse? Niedlich, schätze ich. Die Tierchen würden stolz und ohne den Zuschauern besondere Aufmerksamkeit zuzuwenden in Reih und Glied entlang der Menge patrouillieren und vielleicht das ein oder andere Piepen von sich geben. Eine Metapher, die auf das Projekt Mice Parade übertragen werden könnte.

Adam Pierce, Mitglied von The Dylan Group, hat sich in seinem selbst gebastelten Studio an drei Postrock-Kompositionen versucht. Doch völlig allein war er nicht. Sein Wusch war es, Musiker zu rekrutieren, die er bewundert und mit denen er schon immer mal ein Stück schreiben wollte. „The Fall From Andalucia“ entstand mit Doug Scharin (Musiker bei Rex, June Of ’44, Worship und den Nicht-Metallern Him), „Rela Circle“ mit dem Midi-Komponisten und Rex-Musiker Curtis Harvey und „Mytery Brethren Vironment“ mit der japanischen Künstlerin Aki Tsuyuko (Elektroorgel, Gesang) und Nobukazu Takemura (Komponist, DJ, Produzent). Letztgenanntes Stück wurde zudem einmal von Avantgarde-Indierocker Jim O’Rourke (abstrakt und in die Länge gezogen) und einmal von Takemura (in einer an Pole erinnernden Version) neu bearbeitet. Das ergibt fünf Tracks mit einer erstaunlichen Spieldauer von knapp über 40 Minuten.

„Collaborations“ versteht sich als avantgardistisches Indierockwerk, das Grenzen bricht und die Ideen von Tortoise und Konsorten weiterspinnt. Sei es nun die Verbindung von Elektronik mit Flamenco-Gitarren, die Kombination Akustikgitarre mit Xylophon oder der kindliche Gesang im Postrock-Kontext, der abrupt von verzerrten Gitarren zerrissen wird. Mice Parade suchen den etwas anderen Weg fernab des Mainstreams.

Mice Parade: Collaborations
(After Hours/Bubble Core/EfA)

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