Sugar Ray sind das musikalische Pendant zu Popcorn-Kino: Zurücklehnen, berieseln lassen, nur nicht zuviel nachdenken. Dass man diese Art von Unterhaltung ab und zu braucht, ist unbestritten, aber über die ganze Lauflänge ist es etwas anstrengend, dass man das Hirn überhaupt nicht einschalten muss, um dieses Album zu begreifen. Irgendwie hat sich die Band selbst ein Bein gestellt mit dem Versuch, Allen zu gefallen.
Auf der anderen Seite, wenn man von Nord nach Süd, von Ost nach West ein paar Millionen Menschen „ganz gut“ gefällt, ist das ja auch nicht verkehrt. Und es gibt auch nicht ernsthaft was zu meckern an ihrem Power-Pop mit Reggae-Einflüssen. Gerade die erste Single „When It’s Over“ oder auch der Opening Song „Answer The Phone“ gehen direkt ins Ohr, drehen da drei Pirouetten – und sind sofort wieder draußen. Im weiteren Verlauf dominieren die Reggae- und Ska-Einflüsse und die Bratz-Gitarren treten in den Hintergrund, aber dann wird es zusehends schwerer, die Songs auseinander zu halten. Und wenn dann das Album nach 40 Minuten vorbei ist, fällt es auch niemand wirklich auf.
Sugar Ray: Sugar Ray (Atlantic / Eastwest)