Kroatien: Daria – „Celebrate“
Noch ein 90er Eurobeat-Song von der Stange. Jedesjedesjedes Fitzelchens dieses Stücks hat man einzeln schonmal irgendwo anders gehört – so kommts einem zumindest vor. Ganz ganz schrecklich. Am allerliebsten noch vor dem Halbfinale raus, grrrr. Und auch noch mit ganz schlimmem Akzent gesungen.
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Island: Sjonni´s Friends – „Coming home“
Schöner laid back-Swing. Geht in eine ähnliche Richtung wie Serbien; ein bisschen Sixties klingen auch hier mit. Wirkt wie ein Song, auf den sich hierzulande sofort Sasha gestürzt hätte. Trotzdem Wackelkandidat fürs Finale, und wird dort auch höchstens im Mittelfeld landen, weil nur „nett“ halt nicht reicht.
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Ungarn: Kati Wolf – „What about my dreams“
Uptempo-Dorfdisco. Sängerin vom Typ „Diva an der Grenze zur Domina“. Wenn mit genügend nackter Haut vorgetragen: sicherer Kandidat fürs Finale, wo´s für die ersten drei Plätze reichen könnte, wenn die gleiche Leute mitvoten, die letztes Jahr Rumänien nach vorne geschoben haben.
http://www.youtube.com/watch?v=WhMpKMN7VJc&feature=related
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Portugal: Homens da Luta – „Luta e Alegria“
Wie schön, Portugal machen Folklore-Kindergeburtstag. Ein Erdrutsch an Sympathiepunkten wird das Spaßliedchen ins Finale tragen. Wenn Ostermarsch-Teilnehmer viele bunte Pillen eingeschmissen haben, mögen sie solche Lieder bestimmt auch gern. Hätte musikalisch viel schräger sein dürfen.
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Litauen: Evelina Sasenko – „C´est ma vie“
Große Oper. Eine Balladendame wie aus den alten Lys-und-Vicky-Zeiten. Viel Melancholie, viel Pathos, viel Stimmleistungsschau. Hat´s nur ins Finale verdient, wenn Evelinas Personality Europa im Sturm nimmt. Aber besser wär´s, wenn nicht.
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Aserbaidschan: Ell/Nikki – „Running scared“
Das ist ein Fall wie Dänemark im letzten Jahr. Schreit nach Windmaschine und kommt mit so viel Hymnen-Ambition, dass es eklig, aber beängstigend erfolgversprechend ist. Hoffen wir, dass die Blase wie letztes Jahr im mittelprächtigen Top Ten-Bereich platzt. Allzu berechnend und siegheischend und ärgerlich mittelmäßig.
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Griechenland: Loucas Yiorkas feat. Stereo Mike – „Watch my dance“
Eine griechische ESC-Spezialität, die Industrial-Beats, sind wieder dabei. Dafür weniger Klingeltöne im Song als 2010. Schreit nach Pyrotechnik, wofür aus bekannten Gründen das Geld fehlt. Albernheits-Sonderpreis für den Namen „Stereo Mike“. Ansonsten: unterhaltsame Operette im Zeitlupentempo. Möge doch bitteschön auch im Finale geschmettert werden, ist aber kein Kandidat für die ersten Plätze.
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Russland: Alexey Vorobyov – „Get you“
Schon wieder so´n Power-Dance-Ding. Gähn. So hymnisch und stampfend wie öde. Wird aber wohl trotzdem im Finale landen und vielleicht eine Menge Tanzfans begeistern.
Wird fortgesetzt…
(Frl. Katja)