„Versions“ ist ein Geschoss. Wer es schafft, aus dieser Feuersalve die Projektile abzufangen und auf Anhieb benennen kann, was drin ist, der muss Ohren haben wie ein Luchs. Obwohl ich mit dem Opener „Letter Thing“ mehr als 90% meines Freundes- und Bekanntenkreises innerhalb von einer Minute aus dem Wohnzimmer kegeln könnte, lohnt jeder Song dieser vermeintlichen Krachmacherplatte.
Wer durchhält wird auch mit ruhigen, melodischen Parts versorgt. Was aber zu wirklicher Begeisterung führt ist die Vielfalt, mit der die zum Trio geschrumpfte Band zu Werke geht. Aus dem mächtigen Geboller schälen sich nach und nach Feinheiten wie Piano, Slideguitar oder Mandoline heraus, die man bei einer Band dieses Härtegrades nicht vermutet. Wer hier nach dem ersten Song aufgibt, hat schon verloren.
Poison The Well: Versions
Ferret
VÖ: 5.4.2007