So verwöhnt einen James Last also beim abendlichen Ausgehen. Schön-schön. Mit sexy Swing-Musik aus der Zeit vor den Non Stop Parties. Will sagen: ohne Partygeplapper. Und im Gegensatz zu den späteren Sound-Orgien auch noch etwas spartanischer instrumentiert.
Wunderbare Titel sind hier drauf: The theme from summerplace, A man and a woman, Moon River, Never on Sunday, Maria, Let the sunshine in etc. Die Platte ist näher an klassischem Jazz dran als an Easy Listening, auch – oder gerade – weil es hier mitunter nach leicht plüschigem Tanztee riecht. Aber auch nach großen Ballsälen, in denen sich die Herrschaften in den teuren Roben und die Twist-Teenies gleichzeitig austoben können. Ich tippe auf die späten 60er. Und es bleibt mir nicht viel mehr zu sagen als: spitzenmäßig leichthändiger Swing.
Es klingt wirklich, als würde hier eine Combo ihre Instrumente grad mal mit dem kleinen Finger berühren, und schon flutscht alles. Perfekter Beat, grandioses Spiel und Timing, glänzender Sound, alles unwiderstehlich, zum Niederknien. Super, die Latin-Stücke, etwa „A man and a woman“ als Bossa. Ernsthafter insgesamt als die Nonstop-Platten – auch wenn hier schon manche schwungvolle Trompeten-Fanfare auftaucht und gute Laune verbreitet – hier passt ausnahmsweise mal die grüblerische Miene des Herrn auf dem Cover.
Obwohl er nicht ganz so verunsichert schauen bräuchte: „An evening out with James Last“ ist einfach ein Juwel. Eine Spitzen-Swing-Platte, die hundert Grammies und dreihundert Jazz-Preise verdient hätte.