Leonard Cohen: More Best Of

Nur fünf Jahre nach dem Erscheinen von „The Future“ hat sich der Meister also wieder herabgelassen, eine Studio-Arbeit zu veröffentlichen.
Was jedem anderen Künstler einen wütenden Lynchmob auf den Hals gehetzt hätte, ist für Cohen-Fans schon mehr als sie je zu träumen wagten: „More Best Of“ enthält gerade mal einen einzigen neuen Song, „Never Any Good“. In dem im Stil der beiden letzten Alben gehaltenen Song gesteht Cohen seine Unfähigkeit zu lieben. Vielleicht war ihm, neben kommerziellen Aspekten natürlich, das fast schon autobiographisch zu nennende Thema des Songs so wichtig, daß er ihn in die zweite Sammlung seiner besten Songs aufnehmen mußte, obwohl er sich noch im Frühjahr 1996 nicht scheute, vor laufender Kamera zu verkünden, er fände den Song mit seiner eigenen Stimme nicht gut genug und ließe ihn deshalb lieber von einem anderen Sänger (Billy Valentine) singen. Ob Cohen also wirklich hinter diesem Song steht, ist eher fraglich.

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Ira B. Nadel: Various Positions

Über Leonard Cohen ist schon viel geschrieben worden. Möglicherweise mehr als er selbst geschrieben hat. Warum also noch eine Cohen-Biographie ins Bücherregal stellen? „Various Positions“ von Ira B. Nadel ist zwar auch keine autorisierte Biographie, zumindestens aber eine „wohlwollend tolerierte“. Cohen öffnete nicht nur seine Archive für Nadel, er stand ihm auch für Gespräche zur Verfügung. Die Biographie ist auch dementsprechend detailliert ausgefallen. Die Kindheit Cohens, seine Zeit als Student, die ersten literarischen Erfolge, seine Reisen, seine Wandlung vom Geheimtip der Kulturszene zum Star der Popkultur werden dem Leser präzise nahegebracht.

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Dragon Ball 1 – Das Geheimnis der Drachenkugeln

Kulturredaktionen sind für gewöhnlich schnell zu schockieren. Kaum sind hundert Jahre vergangen, fordern irgendwelche modernistischen Wirrköpfe auch schon eine Anpassung der Rechtschreibung an die gegebenen Verhältnisse, ohne zu ahnen, daß sie damit alles tun, um die abendländische Kultur vom Rand der Scheibe zu schubsen. Und als ob das noch nicht genug wäre, bringt der Carlsen-Verlag jetzt den ersten naturbelassenen Manga im orignal japanischen Layout auf den deutschen Markt. Geradeso als ob sich ein Manga nicht vollständig eindeutschen ließe. Akira Toriyamas „Dragon Ball“ kommt im Taschenbuchformat daher und wird von hinten nach vorn und von rechts nach links gelesen. Marketing-Gag eines Comic-Verlags, um ein eher mäßiges Manga zu verkaufen oder das i-Tüpfelchen auf einem erstklassigen Manga-Genuß?

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