Schläfrig souligen Gitarren-Pop präsentieren uns die vier Musiker der COCTAILS auf ihrer neuen, gleichnamigen CD. Die Nahaufnahme einer Grapefruit zierte das Cover ihres letzjährigen Europa-Debüts „Peel“, das Frontcover von „The Coctails“ zeigt die Großaufnahme einer Blutorange – der Wiedererkennungswert ist enorm: Citrusfrüchte Teil 1 und 2 oder wie mixe ich mir meinen ganz (band-) eigenen Geschmack von Popmusik.
WeiterlesenAutor: Roland Keimel
Curd Duca: Easy Listening Vol. 4
Siehe da, es funktioniert doch! Was Generationen von Studenten aller Länder träumten, es ist wahr geworden: die Fusion von Pop und Jazz!
Nein, es ist nicht Acid Jazz oder ähnliches und es funktioniert auch nur für knapp 30 Minuten. Genau so lange ist nämlich die Gesamtspielzeit von Curd Ducas neuem „Album“ „Easy Listening Vol. 4“
WeiterlesenMinistry: Filth Pig
Vier Jahre mußte man auf den Nachfolger zum 91er Konsens-Lärm-Album „Psalm 69“ warten. Nun gut, soundtechnisch hat sich nicht viel verändert. Vielleicht handelt es sich bei Al Jourgensen ja auch um einen Perfektionisten a la Lou Reed, der ein Jahr braucht um die Songs zu schreiben und dann weitere zwei Jahre benötigt, um einen Sound zu basteln, der sich dann doch nur in minimalen Nuancen vom Sound der letzten Platte unterscheidet.
WeiterlesenAlice In Chains – same
Konnte Sänger Layne Staley mit seinem Side-Project MAD SEASON Anfang des Jahres noch begeistern, enttäuscht mich die neue ALICE IN CHAINS eher, denn zu oft kommt Langeweile auf.
Zwar gelingt es den Herren Staley und Cantrell irgendwie einen gewissen Standard zu halten, aber sie schaffen es einfach nicht, die Sache auf den Punkt zu bringen. Saft- und kraftlos (sprich: ideenlos) rockt man sich durchs vorgegebene Sortiment ohne besondere Höhen und Tiefen zu erreichen.
Boss Hog: same
Das wichtigste vorneweg: BOSS HOG (das Album) ist eine mittlere Sensation und bereitet unendlichen Hörspaß.
Die BOSS HOGs sind Christina Martinez, ihr langjähriger Lebensgefährte (nennt man wohl so) Jonathan Spencer, Jens Jurgensen und Hollis Queens. Posierte Christina Martinez auf dem ersten Album der Band (1990) noch in bester Modell-Manier im Sinne von „Wer ist die Schönste im ganzen Land?“, zeigt das Cover der diesjährigen Veröffentlichung die äußerst smarte Schönheit als Zeichenfigur ganz im Stil eines Comicvorspanns zu einem Krimi aus den 60er Jahren. Wie eine Mischung aus Emma Peel und Marie Poppins (mit aufgespanntem Schirm) schaut uns die gezeichnete Christina vom Cover aus an: Hexensymbolik im ausgehenden zwanzigsten Jahrhundert. Die Musik auf „Boss Hog“ taugt ebenfalls zur Mythenbildung und bietet genug Anlaß, um von Magie zu sprechen.
Red Hot Chili Peppers: One Hot Minute
Naja, sehnsüchtig darauf gewartet hatte man ja eigentlich nicht mehr. Nach doch schon vier Jahren seit der Veröffentlichung ihres Chart-Albums „Blood Sugar Sex Magick“ war es aber doch plötzlich da. Auch mit neuem Gitarristen Dave Navaro (ehemals bei JANES’s Addiction) hat sich im Universum der RED HOT CHILI PEPPERS keine Revolution abgespielt. Funk ist immer noch die Grundlage des Peppers-Sounds. Er steht zwar nicht mehr so dominant im Vordergrund wie bei allen Vorgänger-Alben, sondern ist vielmehr Basis, von der man sich immer weiter entfernt. Vielleicht ist das aber auch der Verdienst des neuen Gitarristen, der sich auf der Grundlage der Ur-Rhythmus-Gruppe voll entfalten kann und ein eindeutig abwechslungsreicheres Gitarrenspiel bietet als John Frusciante.
Chris Cacavas: New Improved Pain
Und noch jemand, dessen Vorgänger-Album „hard to follow“ war: Chris Cacavas (immer noch mit Junkyard Love als Begleitband – obwohl diesmal nicht ausdrücklich erwähnt) gelingt es auch diesmal mich zu begeistern. Chris Cacavas schreibt einfach Songs von beeindruckender Schönheit, die innerhalb kürzester Zeit zu meinen besten Freunden werden.
WeiterlesenSon Volt: Trace
Nachdem mich die Nachricht von der Auflösung Uncle Tupelos im letzten Jahr doch ziemlich mitgenommen hatte, kann ich nun für dieses Jahr doch entgültig Entwarnung geben. Denn nachdem schon Mitte des Jahres Jeff Tweedy mit Wilco begeistern konnte, zieht jetzt auch Jay Farrar mit Son Volt nach.
WeiterlesenBuilt To Spill: There’s Nothing Wrong With Love
Drückte Doug Martsch, Sänger und Gitarrist von Built To Spill, seine Vorliebe für hervorragende Popsongs bei seiner alten Formation Treepeople hauptsächlich durch Coverversionen aus („Bigmouth Strikes Again“, „Andy Warhol“), so hat er jetzt mit Built To Spill eine der besten Pop-Platten des Jahres 1995 an den Start gebracht.
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