Ruf doch mal an!

„Vorbei“, dachte Andrej, als das Schiff internationales Gewässer erreichte, „aus und vorbei. Und dabei, vielleicht wäre alles ganz anders gekommen, damals im Sommer ’95, wenn ich nur…“

Ja, wenn! Schlagsahne hatte gefehlt und Kiwis. Wie hätte er die Scheißtorte fertig kriegen sollen? Die Torte sollte die Gastgeberin milde stimmen. Immerhin näherte sich die Party dem dritten Tag. Die Wohnung war voller leerer und halbleerer Bierflaschen. Die überwiegende Mehrzahl der Gäste schlief jetzt, schlief sich frisch für die neue Nacht. Wanda und Sven standen engumschlungen auf dem Balkon und schauten rechts am Haus entlang hinüber zur Bucht. Die Türme Danzigs glänzten in der Abendsonne.

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Mein Leben mit Hugo Pratt

Hugo Pratt ist tot und er hat einen ganz schönen Haufen Zeichnungen hinterlassen. Das erste, was ich von Pratt las, müssen die Südseeballaden mit Corto Maltese gewesen sein, Mitte der siebziger Jahre. Sie erschienen als Fortsetzungsgeschichte in „Zack“, das ich damals neben „Perry Rhodan“ gegen eine Lesegebühr von 5O Pfg. von meinem älteren Bruder bezog.

Ehrlich gesagt konnte ich damals 15-jähriger mit Pratts „romantischen Helden“ nicht allzuviel anfangen. Ich stand ihnen und ihren Abenteuern mit einer pubertären Mischung aus Neid und Ablehnung gegenüber und konnte mich nicht damit abfinden, dass es vor 60 Jahren Leute gegeben haben sollte, die tollere Sachen erlebten, als ich sie jemals erleben würde. Ich kehrte schnell zu Michel Vaillant und Luc Orion zurück – da war noch alles drin.

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