A.D.G.: Kanguroad Movie

A.D.G.,: Kanguroad Movie

Seit ihr Australien-Freaks? Steht ihr auf brennende LKWs und zünftige Fernfahrerschlägereien? Mögt ihr Sex mit einer schweizer Wissenschaftlerin? Dann ist dieser Krimi wie für euch gemacht!

Der Franzose A.D.G. (bürgerlich: Alain Fournier, 2004 verstorben) hat mit „Kanguroad Movie“ einen Actionkrimi geschrieben, der alle Liebhaber dieses Genres befriedigt.

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The Tuxedo – Gefahr im Anzug

„Kleider machen Leute“ – nie war dieser Satz so wahr wie in „Tuxedo – Gefahr im Anzug“, denn wenn Jackie Chan als tolpatschiger, liebeskranker Chauffeur in den Smoking seines Herrn schlüpft, mutiert er plötzlich zum Superman, der Frauen übers Parkett wirbelt, Kugeln ausweicht wie sonst nur Keanu Reeves in „Matrix“ und an Wänden hochklettert, als wäre Schwerkraft reine Glaubenssache.

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Drei Engel für Charlie

Vielleicht ist das der Unterschied zu den Achtziger Jahren: damals waren zu Breitwand-Format aufgeblasene MTV-Clips mühelos als solche zu durchschauen. In den Neunzigern geht das nicht mehr so leicht… Der ganze Trick besteht darin, gar nicht erst zu versuchen, irgendwas zu vertuschen. Die Neuauflage der drei Engel nimmt sich selbst, das Kino und seine Effekte so offensiv auf den Arm, dass es eine Freude ist. Auf jede Action-Szene kommt eine Disco-, Strand- oder Party-Szene, „stylish“ war schon das Zauberwort des Originals, und die Neuauflage wuchert mindestens ebensosehr mit diesem Pfund. Der ganze Streifen ist vollgepackt mit Gimmicks und coolen Song, sogar an eine Autorennen-Szene wurde gedacht, mit prall gefüllten Overalls und Carrerabahn-Flair. Ach, herrlich…

Die Engel 2000 bestechen immer noch durch trendy Frisuren und hippe Outfits, schön sind alle drei – aber diesmal auch sportlich, und zwar nicht nur der Figur nach. Soviel Körpereinsatz hätte man ihnen gar nicht zugetraut. Nicht, nachdem sich ihre Fernsehvorbilder durch federnden Gang und lustiges Sich-in-Deckung-Rollen immer schon völlig verausgabt hatten. Und die Waffen erst… Alles Hi-Tech. Es wird also geballert, an Flugzeuge geklammert oder aus ihnen rausgesprungen und getaucht, was das Zeug hält – wenn die Damen nicht gerade in sexy Schutzanzügen halsbrecherische Touren unternehmen (Matrix und Mission Impossible lassen grüßen) oder Gegner mit asiatischer Kampfkunst niederstrecken. Mancher Fight gerät zeitlich zur Orgie, aber – siehe oben – wie auch immer gearteten „Realismus“ hat sich dieser Film ohnehin nicht auf die Fahnen geschrieben, sondern Style, Tempo, Action und Fun. In dieser Reihenfolge.

Langweilig wird´s also nie. Und lustig ist es obendrein noch. Denn irgendwie sind die Engel ja auch nur Mädels von Nebenan, kriegen keine Muffins hin, und auch mit den Männern hapert es… Clever und rasant, ein Feuerwerk für´s Auge. Irgendwie ist es gelungen, Original und Fälschung zu verschmelzen. Richtig symbiotisch schmiegen sich beide aneinander. Ob es nur ist, dass die 70er ohnehin wieder en vogue sind, oder ob sich in L.A. einfach kaum was verändert hat? Who knows. Ach ja, eine Story gibt es übrigens auch noch: ein Wahnsinniger (optisch irgendwo zwischen Grunger und Start-Up-Unternehmer) versucht mit allerlei datentechnischen Finessen, alle Welt zu täuschen und Charlie zu töten. Spannend und überraschend! In weiteren Nebenrollen: viel Technik, viel EDV und Bill Murray als AB-Maßnahme namens „Bosley“. Selbst wenn alle Opfer gerettet und alle Bösen überführt wären – der trottelige Engel-Koordinator säße noch immer in irgendeiner Falle und müßte befreit werden. Keine schmeichelhafte Rolle, leider auch noch viel zu grandseigneurhaft gegeben.

Ansonsten: klasse! Ein Film, der nach neuen Engel-Barbiepuppen schreit. Und nach Kaugummi-Sammelbilchen, Haarbürsten, Strumpfhosen, Deos, Jeans, Haarteilen…

3 Engel für Charlie
Regie: McG
Darsteller: Cameron Diaz, Drew Barrymore, Lucy Liu,
Bill Murray, Sam Rockwell, Kelly Lynch, Tim Curry

John Woo: The Killer

„Was Alfred Hitchcock für den Thriller war, das ist John Woo für das Action Kino!“, dieser glückliche Ausruf des „Evil Dead“-Regisseurs Sam Raimi auf dem Toronto Filmfestival taucht immer wieder im Zusammenhang mit dem Hong Kong Filmemacher John Woo auf. Und wirklich, keiner inszeniert seine Actionsequenzen visuell so virtuos wie er. Die Zwischenspiele mit wüsten und ultrabrutalen Ballerorgien, die den Zuschauer wie Arien verzücken, lassen die Spannung los, die sich in den Dialogen angesammelt hat. Jedoch nutzt Woo die Gewalt nicht als Schock oder Spektakel, sondern stellt sie als letzten Ausweg verzweifelter Charaktere dar und das macht sie verständlich – für den Zuschauer wie auch für die Charaktere selbst.

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