Union Youth: The Boring Years

Union Youth – wer es nicht wusste: das sind vier deutsche Jungs namens Maze, Orion, Bowy und Nosse – befinden sich mit ihrem neuen Album „The Boring Days“ mehr denn je auf den Pfaden des Post-Grunge und damit des Alternative Rock. Zwei in diesem bestimmten Genre nicht ganz unwichtige Namen springen einem da in den Sinn: Nirvana und Foo Fighters. Das sind Referenzen der obersten Kategorie. Union Youth haben deren Schaffen gut studiert, nicht jedoch kopiert. Ihre Songs haben Schmackes (gleich: Druck) und strotzen nur so vor Energie. Bestes Beispiel dafür ist die Singleauskopplung „Sweet Song“. Ein Kracher.

Aber keine Sorge: Union Youth haben nicht nur diesen in petto. An der Albumproduktion beteiligt war übrigens ein gewisser Pelle Gunnerfeldt, bekannt von Fireside. Jetzt ist aber Schluss mit Querverweisen. Rock on!

Union Youth
The Boring Years
Eat The Beat/Roadrunner/Universal
VÖ: 6.6.2005

Swosh! – The Whole Nine Yards

Nach „Spin Around“, der Vorabsingle gilt es jetzt, das Debütalbum der vielversprechenden Newcomer Swosh! genau unter die Lupe zu nehmen. So intensiv und kritisch man sich auch mit diesem Album befasst, hier Fehler oder Mängel zu entdecken, ist ein Ding der Unmöglichkeit. Jeder Song ein Kracher. Die Produktion von Guido Lucas und Kurt Ebelhäuser angemessener und besser nicht sein. Über Sänger Tino Oac noch groß Worte zu verlieren, wäre wie Eulen nach Athen zu tragen. Er zeigt seit längerem schon bei den Söhnen Mannheims, dass er sein Handwerk meisterlich beherrscht. Axel Niers, Schlagzeuger, und Enzo Miucci, Bassist, rollen souverän den groovenden Rhythmusteppich aus, auf dem sich die Gitarristen Mita Troup und Woolf Schönecker mit ihren präzisen und harten Riffs austoben.

Wenn im Zusammenhang mit „The Whole Nine Yards“ von Queens Of The Stone Age, Soundgarden, Muse, Tool oder gar Blackmail die Rede ist, dann ist das keine Spinnerei eines übereifrigen Promoters oder eines überschwänglichen Musikkritikers. Es ist schlichtweg Fakt. Parallelen zu Muse sind etwa in „Front Door“ auszumachen. Der Einfluss von Tool und Queens Of The Stone Age schimmert in dem dröhnenden „Bound“ durch. Was aber alles gar nicht heißen soll, dass Swosh! sich überall etwas abgekupfert hätten. Ihr Sound ist einzigartig. Sie haben eine eigene Nische im Alternative Rock-Bereich gefunden und sich dort hoffentlich langfristig eingenistet.


Swosh!
The Whole Nine Yards
Capitol/EMI)
VÖ: 9.8.2004

Scare Crows – Seventeen (EP)

Stell Dir ein paar Jungs vor, die vor einigen Jahren Nirvana verehrten und den Gitarrensound von G’n`R in sich aufsaugt haben.

Dazu einen Sänger dessen Stimme der Bonos sehr ähnelt, nur daß Bono seine Stimme noch nie so eingesetzt hat ( Hey Leute, ich kann Bono auch nicht leiden, aber der Junge hier ist Klasse).

Songs, die wie gemacht sind um nach einer lauten Party (es wurde viel zu Offspring, Beck, RATM, etc. gejumpt) Nachts im Park zu liegen, die Sterne zu sehen, über das Leben, das Universum und den lächerlichen Rest zu sinnieren. Langsam wird es hell und die Musik läuft zur aufkommenden Dämmerung, Wasser plätschert zum Spiel der Acoustic; Melancholie produziert einen wunderbaren Schmerz. Der Rest ist egal, alles wird nebensächlich.

An einer Steilküste stehend (alternativ Hochhausdach) niemals »Mind, Mind, Mind« oder »Trip to Emerald Sea« spielen !!! Du springst, denn Du glaubst Du kannst fliegen!

Wo auch immer diese Jungs herkommen (angeblich Deutschland und USA), bitte laßt sie so schnell wie möglich einen Longplayer aufnehmen!!!