Showpopulist

Stefan Raabs Show geht als eine der erfolgreichsten im deutschen Fernsehen als eindeutiges Argument gegen die Demokratie durch. Wenn Raab sich in seiner überheblichen, dummdreisten Art über die unbeholfene und nicht gerade souveräne Sprecherin einer Kleinstpartei lustig macht und ihre Forderung nach einem Grundeinkommen – keineswegs ihre Erfindung, sondern eine seit langem diskutierte Alternative für den Sozialstaat – als lächerliches Hirngespinst darstellt und sich das Publikum dabei feixend auf die Schenkel klopft, dann möchte man lieber nicht dabei sein, wenn der Dumpfionär und seine Anhängerschaft über viel weiter reichende Gesellschaftsmodelle abstimmen müssten.

Johnny Haeusler: →Der Maulwurf aus diesem Internet

Wir sehen zunehmend egoistischen und zynischen Zeiten entgegen

Ein Roman im Internet? – Der Schriftsteller Ilja Trojanow sieht darin keinen Widerspruch und legt mit „Autopol„ein respektables Werk vor

Einem Schriftsteller bei der Arbeit zuzusehen, ist eine spannende Sache. Von März bis August diesen Jahres konnte der Internet-Nutzer Ilja Trojanow (32) beim Schreiben des Science-Fiction-Romans „Autopol“ beobachten. Der Roman, vor kurzem bei dtv premium erschienen, ist das jüngste Werk der sogenannten Web- Literatur: „Novel in Progress“ (fortschreitende Geschichte) nennt beispielsweise das ZDF sein Web- Literatur-Projekt. Ilja Trojanow sprach mit Hinternet-Mitarbeiter Martin Schrüfer in München Ende November über die düstere Zukunftsvision seines Buches und über Literatur im Internet.

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