Man hegt große Sympathien für Dave Gahan, wie er sich nach rund einem Vierteljahrhundert als ’nur‘ Depeche Mode-Sänger mit seinem Solodebüt „Paper Monsters“ (2003) vom übermächtigen Songwriterschatten Martin Gore’s freigeschwommen hat. Leider schafft er es aber auch mit seinem zweiten Soloalbum „Hourglass“ nicht, sich weit von der DM-Küste zu entfernen.
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Depeche Mode: Touring The Angel
Sondererwähnung für Martin L. Gore: Nicht nur, dass er bei dem zur Pianoballade umgestrickten „Shake The Disease“ die Leadvocals übernimmt, er schafft es auch, mehr als eine halbe Stunde sein Hühnermützchen aufzubehalten. Ich komme kaum bis zur S-Bahn und da fängt mein Kopf schon zu jucken an, während sich Martin Gore von der Lightshow und der Hitze des Konzerts völlig unbeeindruckt zeigt.
WeiterlesenDave Gahan: Paper Monsters
Kurz nach Martin L. Gore zieht jetzt Depeche Mode Sänger Dave Gahan mit einem Soloalbum nach. Während sich Martin L. Gore als Songwriter auf seinen Soloalben nur an Coverversionen vergreift, präsentiert Dave Gahan auf „Paper Monsters“ ausschließlich (und erstmalig) eigene Kompositionen und Texte.
WeiterlesenMartin L. Gore: Counterfeit²
Martin L. Gore, das ist der von Depeche Mode, der jahrelang durch seltsame Frisuren und bizarre Klamotten auffiel und dann irgendwann bei den Elektro-Poppern mit Gitarre auf die Bühne stapfte. Wer jetzt bei seinem zweiten Soloalbum deswegen einen akustischen Ausflug erwartet, liegt komplett daneben. „Counterfeit²“ ist, wie auch sein Vorgänger, ein reines Cover-Album und zeigt auf angenehme Weise, dass auch elektronische Musik eine Seele hat.
WeiterlesenDepeche Mode – One Night in Paris
Sind das wirklich die vier milchgesichtigen Popper, die Anfang der 80er mit fröhlichem Synthie-Pop die Welt erobern wollten?!! Keine Frage, „One night in Paris“ ist ein Monument von Konzertfilm. Und es ruft unwillkürlich immer wieder die Folie von „damals“ wach – so stark ist der Kontrast.
Martin Gore hat mittlerweile ´was von einem alternden Pierrot, in Dave Gahans Gesicht haben die Drogen-Exzesse Spuren hinterlassen, und Andrew Fletcher wirkt immer noch wie ein auf die Bühne verirrter Student, der eigentlich nur beim Aufbau helfen sollte. Trotzdem ist klar: diese Band ist einer der besten Live-Acts überhaupt. Man muss sie dazu nicht aus der Nähe sehen, wie auf „One night in Paris“. Denn die Bühnensprache von Depeche Mode war immer eine aus klaren Zeichen, die man auch von Weitem gut lesen konnte. Die Silhouette von Martin Gore, ein Fels in der Brandung. Und Dave Gahan, ein umherwirbelnder Taifun, der schon lange vor Garth Brooks wusste, dass in den Stadien der Welt der Arm zur Augenbraue wird. Kleine Gesten müssen ins Große übersetzt werden.