Musikbücher VIII

„Komm, Alter, hau mal wieder einen raus!“: Mit diesen (oder ganz anderen) Worten werden mir von Zeit zu Zeit aus wohlmeinender Hand Bücher überreicht, und wenn es sich lohnt, lege ich nach der Lektüre meine Stirn in Falten und tue das, was man von mir erwartet: Ich haue mal wieder einen raus.

Heute sind es zwei Neuerscheinungen, die nähere Betrachtung durchaus verdienen. Ein Roman, der auch ein Sachbuch sein könnte, und ein Sachbuch, das auch ein Roman sein könnte.

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Musikbücher I

Liebe Freunde des guten Buches, erlaubt einem gefrusteten Rezensenten ein offenes Wort: Der deutsche Literaturmarkt ist degeneriert. Seine Autoren sind’s schon lange, seine Verleger noch länger, und von den Lektoren, diesen armen Würstchen, reden wir gar nicht. Wir, die wir ein gelungenes Buch wie einen zusätzlichen Feiertag begrüßen, werden uns dieser Umstände immer dann schmerzlich bewußt, wenn wir über die Grenzen schauen: nach Frankreich, nach England, in die USA, dorthin vor allem, wo über’s Jahr so manch hübsches Werk, die populäre Musik betreffend, erscheint – und in Deutschland niemals erscheinen wird, weil unsere Herren Verleger sogleich die Hände über’m Kopf zusammenschlagen und „Unverkäuflich! Zu anspruchsvoll!“ ausrufen, um dann in sich zusammenzusacken und resigniert zu murmeln: „Denn weißt du, der deutsche Leser ist dermaßen was von bescheuert und degeneriert, dem mußt du hundertmal seinen Neil Young geben und fünfhundert Biografien der Kelly Familie, dann ist er’s zufrieden.“

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