Natsuo Kirino: Teufelskind

In ihrer japanischen Heimat gilt Natsuo Kirino als „Tabubrecherin“. Nun sind solche Etikettierungen natürlich mit Vorsicht zu genießen (das größte Tabu scheint es zu sein, keines brechen zu wollen), vor allem dann, wenn die so Genannte der Liebling des Publikums und der Kritik ist. Dass Kirino ein für Japan heißes Eisen angefasst hat, sei ihr aber bescheinigt. Schon in „Die Umarmung des Todes“, mit dem sie international bekannt wurde, wird die traditionelle Rolle der Frau genüsslich und kompromißlos dekonstruiert und zur bedrohlichen Collage aus Trauma, Verdrängung und latenter Gewalt montiert. „Teufelskind“ setzt diese Arbeit fort.

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Pizzicato 5 – Happy End of the World

Japanische Verwirrungstaktiken.

Da klingt ein Stück nach leichtfüssigem, französischem Chanson, heißt auch noch „Ma vie, lété de vie“, der Text ist aber auch für Frankophone gänzlich unverständlich – weil japanisch.
Da sind die Fotos im CD-Booklet, die Pizzicato 5 als Menschen mit altmodischem (Mode)Geschmack und zugleich einem Hang zu moderner Technik ausweisen.
Und da ist der Widerspruch des CD-Titels.

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Photek – Ni-Ten-Ichi-Ryu

Wie haben Sie das gemacht, Herr Photek? Obwohl dieser Mann ganz offensichtlich an den Brüchen und Pausen interessiert ist und man gerade bei ihm schon lange nicht mehr von „Mustern“ reden kann, sind diese beiden neuen Stücke so zwingend tänzerisch wie die bewegendsten Jump Up-Maxis aus Bristol. Genauso aber kann sie jemand in Anspruch nehmen, der/die sich schon immer ein tiefgründiges Wissen über Rhythmik aneignen und sich eigentlich ein Buch darüber kaufen wollte. Hier erfahren Sie mehr.