‚Damaged‘ klangen die Alben von Lambchop eigentlich schon immer. Vom Leben demoliert oder, wie es Kurt Wagner neulich der Visions erzählte, ‚…ein Titel, der dich gar nicht erst in Versuchung bringt, das Album aus dem Regal zu ziehen, wenn du die Party ans Laufen kriegen willst.‘
WeiterlesenSchlagwort: Lambchop
Live: Lambchop/Diana Darby
Hannover, Pavillon, 22. August 2004.
Sie sind nichts weniger als das Aufregendste, was zurzeit auf deutschen Bühnen zu sehen ist. Das heißt: Zu sehen war. Lambchop, das Musiker-Kollektiv um Kurt Wagner aus dem amerikanischen Nashville, absolvierten im Kulturzentrum Pavillon in Hannover den letzten Gig ihrer Deutschlandtour in diesem Sommer. Und es war ein bemerkenswerter.
WeiterlesenLambchop: AWCMON/NOYOUCMON
Zwei Jahre nach „Is A Woman“ überrascht Nashvilles bekanntester Fliesenleger Kurt Wagner mit einem Doppelalbum und insgesamt 24 Songs. Die Alben können für sich alleine bestehen, zeigen aber doch beide einen deutlichen Hang zur ganz großen Leinwand.Gefühle werden auf Cinemascope-Dimension breitgewalzt und mehr als ein Mal hat man den Eindruck, Lambchop haben Musik für einen Film komponiert. Irgendwo zwischen 50er Jahre Screwball-Comedy und Musical sind besonders die Instrumentals extrem beschwingt.
Im Gesamtklang ist „AWYOUCMON“ ein sanfter, während bei „NOYOUCMON“ auch mal eine bratzige E-Gitarre ihr Recht bekommt. Wenn man mit einer Lupe sucht, lassen sich auf „NOYOUCMON“ eher Schwächen ausmachen, während „AWCMON“ über alle Zweifel erhaben ist.
So oder so, Lambchop wischen mit leichter Geste alle Konkurrenten vom Tisch und bleiben in der eigenwilligen Schnittmenge aus Soul, Folk, Jazz und Country die Platzhirsche.
Lambchop
AWCMON/NOYOUCMON Do-CD
Labels/EMI
VÖ: 9.2.2004
This Is Where I Belong: The Songs Of Ray Davies & The Kinks
Ramrode und The Ravens hießen 1962 die von der Besetzung her identischen Bands, in denen der spätere Kinks-Kopf Ray Davies erste Gehversuche in Richtung Stardom unternahm. Zwei Jahre später tauschte der Sänger der Formationen das Mikrophon mit dem Terminkalender eines Managers aus und kümmerte sich fortan um die geschäftlichen Belange der in The Kinks umbenannten und von Davies angeführten Truppe. Das war der Startschuss für eine Karriere, die im Laufe ihrer vielen Jahre weite Kreise ziehen sollte.
WeiterlesenLambchop – Is a Woman
Das sechste Album von Lambchop wirft bei Schreiberlingen die Manierismus-Maschine an. Ungläubig sitzt man vor diesem Werk, und versucht krampfhaft, Eingebungen wie: „unterkühlte Jazzatmosphäre“, „blaue Nacht“, „gepflegte Arrangements“ zu verwerfen. Ich versuch’s ohne: Kurt Wagner und seine Mannen haben sich auf dem neuen Werk selbst übertroffen.
Der Opener „The Daily Growl“ beginnt mit einem präsenten Piano, wird von einer noch präsenteren Gitarre gekrönt, um den Weg freizumachen für Kurt Wagner. Mit seiner sonoren, ruhigen Stimme füllt er jede Lücke aus und ist klanglich noch viel weiter vorne als alle Instrumente. „Is A Woman“ lebt von einer fast physischen Präsenz, von einem Ausfüllen der Zwischenräume und klingt trotz aller Behutsamkeit so dicht, dass man meint die Nähe der Musiker zu spüren.
Die drei verschiedenen Drummer/Percussionisten streicheln so behutsam die Felle, dass „Schlagzeuger“ schon fast eine Beleidigung ist, während Pianist Tony Crow mehr als einmal an das Cave’sche Intensitätslevel heranreicht. Feinster Singer/Songwriter Stuff mit jazzigem Feeling und einer seelenvollen Stimme – ich krieg den Lämmerwahnsinn.
Lambchop
Is A Woman
City Slang/Labels/Virgin