Letzter Eindruck: Josephine Klick – Allein unter Cops

Aus Versehen beim Durchzappen in das dramatische Staffelfinale von „Josephine Klick – Allein unter Cops“ geraten. Es soll sich dabei ja um eine Krimikomödie handeln, aber was ich da sah war wohl nur spannend gedacht und geriet nur lächerlich.

Die titelgebende Kommissarin sitzt angekettet im Wagen des Serien-/Trieb-Täters auf einer Brücke, vom sekündlich bevorstehenden Sturz in den darunter wartenden Fluß bedroht. Kommissar 1 öffnet die Autotür und spricht warme Worte, allein: die öffnen noch nicht das Schloß der Ketten. Kommissar 2 untersucht darauf den in ziemlicher Entfernung daniedergestreckten, wahrscheinlich verletzten, Bösewicht und findet nach nervenzerfetzenden Sekunden (Auto, Brücke, Fluß, Drama!) den Schlüssel. Doch statt zu den Kollegen zu eilen, hält er den Schlüssel so tief und so schlapp, dass der dahindrapierte Fiesling ihm den Schlüssel entwenden und unterschlucken kann.

Es passiert, was laut Drehbuch passieren muss: der Wagen stürzt samt Hauptdarstellerin in den Fluß. Nicht schräg übrigens, wie man das erwarten dürfte, sondern völlig gerade auf dass das Vehikel gaaanz viel Zeit zum Untergehen hat und die Kamera gaaanz viel Zeit für Schnitte auf zahlreiche betroffen guckend herumstehende Menschen. Und auf den an seiner Zwischenmahlzeit würgenden, trotzdem triumphierend feixenden Schurken. Das geht eine gefühlte Ewigkeit so: Auto sinkt, Leute gucken, Auto sinkt weiter, Leute gucken weiter…

Bis sich Kommissar 1 ein Herz – und sein Klappmesser – nimmt und an dem Missetäter eine Schlüsselextraktion ohne Narkose durchführt. Das zeigt uns SAT.1 nicht, aber man sieht wie Kommissar 1 kurz darauf mit dem Schlüssel – und natürlich in voller Montur – dem inzwischen versunkenen Wagen samt Kommissarin hinterher springt. Und sie – wir ahnen es – rettet. Vorher aber noch diverse Schnitte, diverse betroffen dreinblickende Zweit- und Drittdarsteller. Uff.

Am Ende ist der Delinquent hin und Kommissar 1 wird – wahrscheinlich wegen Operierens unter freiem Himmel ohne Approbation – von den Kollegen in Handschellen abgeführt.

Au backe!

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