Eläkeläiset: Humpan Kuninkaan Hovissa 1994-95

Was ist das? Eine Kirmestruppe, deren Frontman mit Tischtennisbällen im Mund singt? Nein, das sind Eläkeläiset: eine finnische Polkatruppe! Den Finnen sagt man oft nach, sie wären im Winter komplett andere Menschen als im Sommer. So, als bestünden sie eigentlich aus zwei Völkern. Der fröhliche Teil verabschiedet sich nach dem Sommer, und heraus kommen die Winter-Finnen, ein düster-verschlossenes Grüppchen. Eläkeläiset sind ganz offensichtlich Sommer-Finnen.

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Ronnie Lane: April Fool


Mit „April Fool“ (der Titel bezieht sich auf einen autobiographischen Song – Ronnie war am 1. Apirl 1946 geboren worden) präsentiert uns das Label eine Compilation, die erstmals das gesamte Lebenswerk reflektiert: mit den drei SMALL FACES-Songs „Itchycoo Park“, „Song Of A Baker“ und „Lazy Sunday“, wobei letzterer etwas unpassend ausgewählt scheint; der war nun mal auf Steve Marriotts Mist gewachsen, den vier FACES-Stücken „Richmond“, „Ooh La La“, „You’re So Rude“ (übrigens eine Aufnahme aus dem WDR-Rockpalast von 1980 mit der RONNIE LANE BAND) und „Debris“ (alles Alternativversionen, keine FACES-Originale), aus der SLIM CHANCE-Ära „How Come“, „The Poacher“, „Give Me A Penny“, „One For The Road“ und „Harvest Home“, aus dem Soundtrack mit Ron Wood für den kanadischen Spielfilm „Mahoney’s Last Stand“ das Instrumental „Tonight’s Number“, aus dem Duo-Album „Rough Mix“ mit Pete Townshend „April Fool“, aus dem letzten Soloalbum „See Me“ die Clapton/Lane-Ballade „Barcelona“ und „Kuschty Rie“ und ganz aktuell, wenn auch unfreiwillig, das satirische „Send It To NATO“ aus den legendären „Majic Midgets“-Sessions mit Steve Marriott.

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Ronnie Lane: Tin & Tambourine

Alle Achtung! Stan Lane, der ältere Bruder (und Ex-Roadie!) des 1997 verstorbenen Singer/Songwriters und ehemaligen (SMALL) FACES-Gründers betreibt tatsächlich erstklassige Nachlaß-Pflege. Nach einer Doppel-CD mit BBC-„Live In The Studio“-Aufnahmen, einer Single-Compilation sowie einer mit Bonus-Tracks erweiterten Neuausgabe des SLIM CHANCE-Debütalbums „Anymore For Anymore“ hat Stan weiteres, bislang unveröffentlichtes Material aus den Jahren 1974 bis 1980 aufgetan und wohldosiert zusammengestellt. Es handelt sich dabei zwar um weitgehend bekannte Songs, doch eben in z. T. ungewohnten Arrangements.

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Leonard Cohen: More Best Of

Nur fünf Jahre nach dem Erscheinen von „The Future“ hat sich der Meister also wieder herabgelassen, eine Studio-Arbeit zu veröffentlichen.
Was jedem anderen Künstler einen wütenden Lynchmob auf den Hals gehetzt hätte, ist für Cohen-Fans schon mehr als sie je zu träumen wagten: „More Best Of“ enthält gerade mal einen einzigen neuen Song, „Never Any Good“. In dem im Stil der beiden letzten Alben gehaltenen Song gesteht Cohen seine Unfähigkeit zu lieben. Vielleicht war ihm, neben kommerziellen Aspekten natürlich, das fast schon autobiographisch zu nennende Thema des Songs so wichtig, daß er ihn in die zweite Sammlung seiner besten Songs aufnehmen mußte, obwohl er sich noch im Frühjahr 1996 nicht scheute, vor laufender Kamera zu verkünden, er fände den Song mit seiner eigenen Stimme nicht gut genug und ließe ihn deshalb lieber von einem anderen Sänger (Billy Valentine) singen. Ob Cohen also wirklich hinter diesem Song steht, ist eher fraglich.

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