Michael Hall: Adequate Desire

Nach „Quarter To Three“ von 1990 und „Love Is Murder“ von ’92 nun das dritte Werk von Michael Hall. Momentan nur als Export zu bekommen, aber natürlich trotzdem besprechenswert.
Persönlich, sich erinnernd, nachdenklich, sich orientierend, suchend bewegt sich Michael Hall musikalisch zwischen Singer/Songwriter, Rock, Neo-Folk und Country. Motto des Ganzen dürfte wohl sein: „Life is alright for the time being“. Bewußtsein, daß alles mal ein Ende haben wird, dazwischen aber auch noch etwas ist. Mit dem man sich auseinandersetzen muß. „Hello Mr. Death, is that all you can do, is that your best? Mr. Death, I’m going nowhere… the guitars are out“

Es geht um Beziehungen, vergangene und nicht ganz vergangene („I’m not asking for someting I have not already had… I’d give anything to just be where you are“ – ‚Merry Christmas From Mars‘). Nachdenkliche Balladen wechseln mit fast Velvet Undergound-mäßigen Titeln ab (‚I Just Do‘), doch haben die ruhigen Titel die absolute Mehrheit. Konkrete Textpassagen („Where’s my girl?“) bleiben in der Unterzahl, Bildersprache hat Vorrang. Die paßt auch besser zur Melancholie der Platte. Sonne, Mond, Regenbögen, Träume und etwas Sarkasmus passen gut zusammen. I had a dream. I thought I saw you in the rearview mirror, coming up fast, coming back to me. But then, as soon as not, you disappeared in my blindspot and I was going 80.

Bleibt noch was zu sagen?

Hello Mr. Death, I had a dream. Every day is an idea, every night is a career

Mehr sollte man nicht verlangen. Aber auch nicht weniger. Adequate Desire.

Michael Hall: Adequate Desire
(Dejadisc)

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