Naja, sehnsüchtig darauf gewartet hatte man ja eigentlich nicht mehr. Nach doch schon vier Jahren seit der Veröffentlichung ihres Chart-Albums „Blood Sugar Sex Magick“ war es aber doch plötzlich da. Auch mit neuem Gitarristen Dave Navaro (ehemals bei JANES’s Addiction) hat sich im Universum der RED HOT CHILI PEPPERS keine Revolution abgespielt. Funk ist immer noch die Grundlage des Peppers-Sounds. Er steht zwar nicht mehr so dominant im Vordergrund wie bei allen Vorgänger-Alben, sondern ist vielmehr Basis, von der man sich immer weiter entfernt. Vielleicht ist das aber auch der Verdienst des neuen Gitarristen, der sich auf der Grundlage der Ur-Rhythmus-Gruppe voll entfalten kann und ein eindeutig abwechslungsreicheres Gitarrenspiel bietet als John Frusciante.
Aus der Kombination von alter Rhythmus-Gruppe und neuem Gitarristen schaffen die RED HOT CHILI PEPPERS ein reifes Spätwerk, das manchmal durch überraschende Stilvielfalt begeistert, andererseits aber auch durch zu gewollt wirkende Wendungen innerhalb eines Songs nerven kann. Aber nichtsdestotrotz: Toll ist das schon irgendwie!
Red Hot Chili Peppers: One Hot Minute
(Warner)