Beck: Odelay

Vorbei sind die Tage des Homerecordings: schon lange hat der Lo-Fi-Bastler Beck Hansen seine Vergangenheit begraben, genau gesagt mit der Veröffentlichung von ‚One Food In The Grave‘, eine Post-‚Mellow Gold‘-Collection alter Krach und Folk-Implosionen. Nur allzu verständlich wird dem Erfolg von ‚Loser‘ Nachschub geleistet und da heutzutage die Mittel und Gelder vorhanden sind, dürfen die Dust-Brothers (u.a. Beastie Boys) an den Knöpfen drehen, um den Weirdo-Sound recht in Szene zu setzen.

Was dabei herausgekommen ist klingt einfach sauber, nicht zuuu sauber, aber auf alle Fälle glatter und bombastischer als früher. Die Musik befindet sich ebenfalls auf einem kommerzielleren Level als es noch auf dem Vorgänger der Fall war. Das Feeling der meisten Songs kommt dem weißen Rap der Beastie Boys sehr nahe, wobei sich Herr Hansen eher nach einem bekifften Thurston Moore, als nach einem quäkenden Ad Rock anhört. Auch die angefolkten Stücke dürfen diesmal nicht fehlen, und dabei erreicht ein Stück wie ‚Jack Ass‘ fast den Pavement-Charme eines Songs wie ‚Gold Sounds‘.

Im Untergrund knarzt und kracht es immer noch ganz heftig, aber größtenteils wird das Oeuvre von 70er funky Drums und Basslines zusammengehalten und bei ‚Ramshackle‘ darf sogar Jazz-Größe Charlie Haden in die vier Saiten greifen. Da ich kein Freund von Namedroppings bin, laß ich es mit der Feststellung bewenden, daß sich auf dieser Scheibe eine Menge illustrer Musiker zu einem Stelldichein zusammenfinden und ohnehin kann eine CD mit dem Namen Jon Spencer im Booklet keine schlechte sein…

Beck: Odelay
(Geffen)

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