Im Beipackzettel des Labels SubPop zur neuen CD der Supersuckers heißt es:
„Ob es Dich interessiert oder nicht. Die Supersuckers machen was sie wollen. Ohne Dich zu fragen, haben sie ihr neues Album Must’ve Been High genannt. Und ohne mit Dir Rücksprache zu halten, haben sie daraus ein astreines Country Album gemacht. Die Supersuckers wären nicht die Supersuckers, wäre dieses Album nicht supercool geworden. Sie haben Must’ve Been High so eingespielt, wie man ein echtes Country – Album einspielen muß. Nach einem Tag voller harter Arbeit haben sie sich abends zusammengefunden und alles gegeben. Das klang schon mal nicht schlecht. Dann haben sie sich professionelle Outlaw-Musiker gemietet, um ihre Fehler zu kaschieren..“
Findet ihr es supercool, die eigenen Fehler von Musikern, die man mieten kann, kaschieren zu lassen? Das macht die 13 Songs eben nicht spannender. Die CD bleibt total berechenbar, Country von der konventionellen Art, ohne die Spannung, die ich mir erhofft habe von einer Band mit Punk-Attitude. Schöne Songs auf jeden Fall, im Hintergrund schön zu hören. Sucht man nach Individualität – Fehlanzeige. Einer der Gastmusiker, Brantley Kearns (aus der Band von Dwight Yoakam) kümmert sich hier um Gitarren, Steel Guitars, Dobros und Banjos; das klingt der Musik der Supersucker emotional so verbunden wie Lucky Luke mit Clint Eastwood.
Wären die Supersuckers so supercool, hätten sie auf solche Hilfe verzichtet oder aber Country ist gar nicht so ihr Ding, obwohl sie aus Texas kommen und Cowboy Hütte tragen; denn brauchen echte Outlaws jemals Hilfe? Stimmung kommt nur beim hidden track am Ende der CD auf, wenn die Supersuckers rocken bis sie die Cowboyhüte nicht mehr auf dem Kopf halten können.
Supersuckers: Must've Been High
(Sub Pop)