Es war einmal auf einem fernen Planeten, in einer fernen Galaxie. Dort blühte eine reiche Zivilisation, die alles hatten, von der Mikrowelle bis hin zu bezahltem Urlaub. Doch eines Tages – man und frau weiß ja: Hochmut kommt vor dem Fall – rebellierte das geschundene Volk der Zwerge gegen ihre menschlichen Unterdrücker, die den Turm, den mystischen Ort des Reichtums und des Wissens bewohnten. Der Tradition eines ordentlichen Bürgerkriegs folgend, löschte dieser die Infrastruktur und das Wissen der Hochkultur aus, und es brachen nun düstere Zeiten herein.
Die Gegenwart bietet nur noch spärliche und zerstreute Überreste der Ära des großen Reichtums, und die vereinzelten Überlebenden des Krieges schlagen sich mehr schlecht als recht durchs Leben. Doch der Mythos vom Turm hat sich gehalten, und immer wieder suchen Abenteurer nach ihm.
Einer davon ist Zerit, etwas betagt, aber immer noch rüstig. Aufgrund eines technischen Mißgeschicks muß er auf einer Insel notlanden. Diese ist nun das vorrübergehende Domizil Fangos, der ein bißchen dämlich, aber nett ist. Zerit klaut Fango seinen Roboter, den Wassergleiter und büchst aus. Fango verfolgt ihn, bekommt eins auf die Mütze, wird aber freundlicherweise nicht ins Meer geschmissen, sondern auf die Queste nach dem Turm mitgenommen.
Jetzt hätte ich beinahe noch die unvermeidliche, wahnsinnig attraktive, junge Dame vergessen, die bestimmt alles noch komplizierter macht… Frezattos ‚Planet ohne Erinnerung‘ ist ein gelungener Anfang für eine Comicreihe. Obwohl das Szenario nach dem üblichen Endzeitklischee schreit, ist der Comic unterhaltsam und witzig. Das ist nicht zuletzt dem Zeichenstil zu verdanken, der ironisierend, detailiert und schön bunt ist.
Frezzato-Planet ohne Erinnerung 1, Der zweite Mond
Carlsen Verlag 18,90 DM
ISBN 3-551-73321