Eines vorweg: Meine Top 10 ist leicht Springsteen-lastig. Dabei würde ich mich gar nicht als „fanatischen“ Fan bezeichnen. Ich glaube das hat folgenden Grund: Springsteen schmeißt nicht auf Teufel komm raus jedes Jahr ein Album auf den Markt, sondern nur etwa alle 2,5 Jahre. Da ist dann zwangsweise weniger Füllmaterial drauf und die Platte unterm Strich besser.
Platz 1: Bruce Springsteen – darkness on the edge of town – 1978
Mein unangefochtenes Über-Album! Brutal sachlich, mitreißend melodisch und -ganz wichtig – nicht ein Hauch von Füllmaterial! Die peitschende Gitarre in „Adam raised a Cain“ ist göttlich, ebenso das traumhafte Piano in „Racing in the Street“. Melodien vom Feinsten und keine Spur Theatralik!
Platz 2: Lucinda Williams – car wheels on a gravel road – 1998
Auch hier gilt: völlig untheatralisch und wundervolle Melodien! Solch ein Album aus den späten 90ern, in denen alles auf Theatralik und Firlefanz abfährt ist schon ‚was Besonderes. Dazu kommt noch ihre rauchig markante Stimme – herrlich!
Platz 3: Neil Young – harvest – 1972
Schmalz, tropf, trief – aber sooo schööön!!! Mit eingebautem Gänsehautfaktor.
Ebenfalls Platz 3: Bruce Springsteen – the wild, the innocent & the e street shuffle – 1973
Hier wurde Musik noch komponiert. Mein Favorit: Das zehnminütige „new york city serenade“! Ein Paradebeispiel das zeigt, dass es Zeiten gab, in denen Musik mehr war als Fließbandarbeit.
Platz 5: Neil Young – comes a time – 1978
Das zweite Über-Album von Neil Young. Es gilt das Gleiche, das auch für „harvest“ gilt. Gänsehaut pur! „Comes a time“ hat sogar einen Vorteil: es ist noch weniger Füllmaterial drauf.
Platz 6: Bruce Springsteen – born to run – 1975
Was soll ich sagen außer:
„We gotta get out while we’re young
‚Cause tramps like us, baby we were born to run“
Platz 7: Van Morrison – moondance – 1970
Das Besondere an dieser Scheibe: Es macht Spaß vom ersten bis zum letzten Lied. Die Krönung: Eine der schönsten Melodien, die unsere Erde je gesehen hat: „moondance“! Die ultimative Platte für Verliebte!
Platz 8: Bruce Springsteen – born in the u.s.a. – 1984
Springsteen’s poppigstes Album, das aber eines ganz deutlich zeigt: Unter den Songwritern ist er einer der Größten! Das Ding ist gespickt mit Melodien, die andere ihr ganzes Leben nicht zusammen kriegen.
Platz 9: Eric Clapton – slowhand – 1977
Dies ist in meiner Top 10 das Album mit dem meisten Füllmaterial. Dass es trotzdem dazu gehört, verdankt es den Über-Songs „cocaine“ und vor allem „wonderful tonight“, vielleicht der schönste Lovesong ever!
Platz 10: Bruce Springsteen – tunnel of love – 1987
OK, das ist nicht mehr das, was wir in den 70ern mit Rock bezeichnet haben, aber wer ein bisschen auf Balladen steht, der wird mich verstehen. Nach wie vor bleibt Springsteen „der Boss“ in Sachen Songwriting! Und wenn Clapton’s „wonderful tonight“ der Titel als schönster Lovesong aberkannt wird, dann wegen „one step up“ von „tunnel of love“.