10 Insel-Platten von Ralf Boeck

Eigentlich ein Klacks, die Frage. Wenn man, wie ich, an der Schwelle vom UFU (unner fuffzich) zum UHU (unner hunnert) steht, sollte einem die Beschränkung aufs Wesentliche nicht schwerfallen. Außerdem kennt man sein eigenes Stimmungsspektrum so weit, dass es sich mit 10 Platten einigermassen vollständig abdecken lässt (was auch heisst, dass die folgende Liste keine Rangliste ist).

  1. The Residents – Commercial Album

Wenn alles Andere versagt, bleibt immer noch diese Platte, die selbst eine Top 40 – List ist. Dass die Stücke alle kaum länger als eine Minute sind, stört eigentlich kaum – ist eben unvermeidlich, wenn man 40 Tracks auf einer Vinyl-Scheibe unterbringen will.

  1. Steve Reich and Musicians – Drumming/Six Pianos/Music for Mallet Instruments, Voices and Organ

Das Kontrastprogramm zum ‚Commercial Album‘. Wenn man mal ein wirklich langes Musikstück hören will, ist Reichs „Drumming“ (ca. 1 1/4 Std.) das Richtige. Manna für die Ohren.

  1. The Beatles – White Album

The Beatles sind natürlich ein ‚must‘. Sgt. Pepper mag die einflussreichere Scheibe gewesen sein, langweiliger als diese ist sie allemal ….

  1. Frank Zappa & The Mothers of Invention – 200 Motels

Mein persönlicher Favorit unter den Platten des Meisters der Schweinigeleien. Noch besser wäre natürlich ein Video mit dem Film, aber man kann nicht alles haben ….

  1. Palais Schaumburg – Palais Schaumburg

Wenn man Lust auf Muttersprachliches hat, ist für mich Holger Hiller erste Wahl. Es gibt Anspruchsvolleres von ihm, aber kaum Spassigeres.

  1. Glenn Gould & Jaime Laredo – Bach: Sonatas for Violin & Harpsichord

Am liebsten würde ich natürlich meine komplette Gould-Sammlung mitnehmen. Müsste ich auswählen, wäre es diese Aufnahme.

  1. Soft Machine – Third

Pink Floyd war ja recht nett, aber doch auch reichlich langweilig. Für mich bedeutete Underground in erster Linie Soft Machine. Die „Third“ würde ich wegen Robert Wyatts „Moon in June“ ihren anderen Platten vorziehen.

  1. The Rolling Stones – Get yer Ya-Ya’s Out

Die Stones waren mal eine recht gute R&B Band – und eine Live-Platte mit Stimmungsmusik muss dabei sein. Also die hier. Obwohl die Entscheidung zwischen dieser Platte und The Who – Live at Leeds nicht einfach ist.

  1. The Mahavishnu Orchestra – The Inner Mounting Flame

Eine Jazz-Platte, mit der auch Heavy-Metal-Fans etwas anfangen können – also zwei Platten für eine.

  1. Sabri Brothers – Qawwali

Etwas für Herz und Seele – Sufi-Musik at it’s best (forget Nusrat Fateh Ali Khan). Außerdem geeignet, um evt. auftauchende islamische Fundamentalisten zu versöhnen.

  1. Ääääh – schon fertig? Ob ich nicht doch besser King Crimson statt Soft Machine… und Anton Webern statt Rolling Stones (aber welche Aufnahme? Auf jeden Fall müsste sein op. 6 dabei sein). Wenn ich die Beatles ‚rausnehme, könnte ich B.B. King ‚reinnehmen, am besten Live, wäre eh besser als Stones – the REAL thing, you know…. Entscheidungen, Entscheidungen …..

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