Convard/Siro: Polka – Demokratie

Nachdem der von Polka im ersten Band aufgedeckte Organschacher zum Sturz der Regierung geführt hat, ist Paris im Jahre 2038 nicht nur total verdreckt und desolat, sondern auch im Wahlfieber. Doch da scheint nicht alles mit rechten Dingen zuzugehen. Ein Gremium von altehrwürdigen grauen Eminenzen, die sich selbst als letzte redliche Hüter einer bürgerlichen Demokratie sehen, befürchten Schlimmstes. Um Licht in die dunklen Machenschaften der antretenden Kandidaten auf das Präsidentenamt zu bringen, schalten sie eine Person ein, deren offizielle Existenz getilgt ist, die aber gewieft und loyal ist, diese Aufgabe zu übernehmen – den Ex-Bullen Polka. Und richtig, irgendwas ist arg faul im Staate Frankreich.

Was sich nun wie ein Triller anläßt, ist auch einer, und zwar einer wie man ihn bereits kennt und der kaum noch Überraschungen bereithält. Die Zutaten: ein stahlharter gutaussehender Ex-Bulle, eine ihm zur Seite stehende – natürlich ebenfalls überdurchschnittlich attraktive und üppig proportionierte – Reporterin, ein paar gutmütige, von der Gesellschaft verstoßene Freaks, der morbide Charme eines vergammelten Paris, ein Hauch Sex, Action und High-Tech. Ein wohlabgeschmecktes Szenario aus den Ingredezien bekannter Hardboiled-Thriller, gewürzt mit einer Prise frühem und einer Prise spätem William Gibson. Handwerklich gut durchgezogen im Szenario wie in der zeichnerischen Qualität, jedoch ohne überraschende Wendungen und originellem Dekor. Um ‚Polka – Demokratie‘ kulinarisch einzuordnen: Hamburger. Solide Kost, man weiß was man hat und (nur) genau das kriegt man auch.

Convard/Siro
POLKA - Demokratie
Delta 16,80 DM
ISBN 3-7704-1375-X

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