Neben Hamburg und Stuttgart, die derzeitigen Hochburgen in Sachen deutscher HipHop, ist seit langem in München eine Band namens Main Concept aktiv, die mit ihrer aktuellen Scheibe „Genesis, Exodus, Main Concept“ abermals Lob einfahren konnte (da auch schon etwas länger auf dem Markt – räusper!). Bereits 1990 gegründet, sorgten sie in regelmäßigen Abständen für Anerkennung innerhalb der stetig wachsenden Szene. Main Concept, das sind David Pe, DJ Explizit und der Produzent Glammerlicious, der unter dem Pseudonym Human D schon zahlreiche Remixe unters Volk streute.
Für „Exodus…“ hatten Main Concept ganze vier Jahre Zeit gebraucht, da sie erst einmal von ihrem alten Plattenvertrag befreit werden mußten, um bei ‚Deck 8‘ zu unterschreiben. Deshalb ist dieses Album eine Mixtur aus Material aus dem Jahre ’95 und neueren Stücken. Die Liste an Gastmusikern liest sich gut: Kung Schu von Blumentopf („Das Bildnis“) und Wasi von Massive Töne („Kingstyles“). Main Concept arbeiten meist folgendermaßen: Glammerlicious baut einen großen Fundus an Instrumentalstücken auf und MC David selektiert aus diesem die zu seinen Raps adäquaten Tracks. Die daraus entstandenen Nummern sind fernab vom sonstigen Kommerz-Rapdreck (will meinen: ödes, steriles Pseudo-Rap-Gesabbel im Bravo-Stil) anzusiedeln, der üblicherweise per Radio die Boxen zusülzt und vollschleimt. David & Co. beweisen, daß es nicht immer Hamburg oder Stuttgart und schon gar nicht Compton (stellvertretend für die West Coast) oder Brooklyn (stellvertretend für die East Coast) sein muß, wenn man im CD Regal die Sparte HipHop nach Hörenswertem durchforstet. Auch deutsche Worte haben Fluß.
Main Concept: Genesis, Exodus, Main Concept
(Deck 8/SPV)