Hurricane #1: Only The Strongest Will Survive

Bekannter geworden als Ihnen letztendlich recht sein dürfte, sind Hurricane#1 mit dem Titelsong als Hintergrundmusik zur Werbung für das Schmierblättchen „The Sun“, das vom Niveau dem der Bildzeitung gleichkommt. Welch ein Zynismus hinter einem Knebelvertrag mit der Industrie steckt, wird durch eine solche Anekdote klar. Das Unterschreiben der Klausel, daß die Rechte eine Stückes von Dritten (wie zum Beispiel Produzent, Management oder Verlag) zu solchen Zwecken gebraucht – in diesem Fall ist „mißbraucht“ – wird, macht klar wie beschissen die Lage für den Künstler ist, der ein bißchen über den Tellerrand seines Underground – Daseins schauen möchte.

Nun aber zur Musik: Die Band um den Ex-Ride Gitarristen Andy Bell hat mit „Only The Strongest Will Survive“ still und heimlich einen Britpopmeilenstein hingezaubert, der jenseits der Insel komplett untergegangen zu sein scheint. Mit der ersten Garnitur englischer Produzenten im Gepäck unterstützen Hurricane#1 ihr fettes Gitarrenbrett mit allerlei Filter, Loops and Samples. Vor allem den Namen Kevin Shields auf einer aktuellen Platte zu finden, wird bei manchem My Bloody Valentine Fan einen letzten Funken Hoffnung auf einen Nachfolger zu „Loveless“ wecken. Dieser darf „Rising Sign“ zu einem indisch anmutenden Slideguitartrack verwandeln.

Meine absoluten Faves sind das von den Dance-Producern Terry Farley und Pete Heller remixte „The Greatest High“, „Remote Control“ und das Titelstück „Only The Strongest Will Survive“. Die Monsterbeats auf diesem Song hat übrigens niemand anderes als James Lavelle, Betreiber des Downbeat-Labels „Mo Wax“ und ein Teil von U.N.K.L.E., beigesteuert. Rockmusik kann immer noch überraschen, glaubt es mir Leute!

Hurricane #1: Only The Strongest Will Survive
(Creation/Sony)

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