Church of Confidence: Livin On Crime

Eine Berliner Band, die mit ihrem englischsprachigen Punk überzeugt. Der ärmellose-T-Shirts-und-Tattoo-Look erinnert an Social Distortion, ein Vergleich, der auch auf die Musik passt. Besonders „Said it All“ hat ähnliches Hitpotential wie Social Distortions „Ball and Chain“, und die einfachen aber effektiven Gitarren-Soli von Uli Reiße sind im Stil von SD-Frontman Mike Ness. Produktionstechnisch ist „Livin on Crime“ ziemlich glatt und professionell, also ohne Dreck und mit nach vorne gemischtem Gesang.

Daß englisch nicht ihre Muttersprache ist merkt man an einigen Stellen, z.B. in „Pray“. Aber das ist mir schnuppe, da „Pray“, genauso wie jedes andere Lied hier, komplett mit einem mächtigen Refrain-Hook ausgestattet ist. Aber Wörter wie „glatt“ und „Hooks“ könnten jemanden irreführen, da das hier kein Pop-Punk ist – dafür ist alles zu schnell und druckvoll gespielt.

Ein weiteres Intelligenz-Zeichen sind die Coverversionen von Jimmy Cliff („The Harder They Come“) und Zero Boys („Civilisation’s Dying“), die textlich für etwas ernstere Stimmung sorgen, was mir in diesem musikalischen Zusammenhang besser gefällt als Hot-Rods-und-Babes Klischees, weil es die Reife dieser Band unterstreicht. Also volle Punktzahl für Punk-Fans, der einzige Haken ist, dass die Plattenseiten nur durch ihre Farben zu unterscheiden sind, und ich vergesse immer welche eins bzw. zwei ist.

Church of Confidence: Livin On Crime (LP)
(Anti Records)

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