Eminem, der im bürgerlichen Leben als Marshall Mathers aufgewachsen ist, füllt derzeit nicht nur in den USA die Musikgazetten, sondern kann sich selbst in unserem Lande einer wachsenden Beliebtheit erfreuen. Das ist schön für den jungen Mann, der auf Drängen von ex-N.W.A.-Head und HipHop-Produzenten-Maniac Dr. Dre auf die HipHop-Gemeinde losgelassen wurde. Und gerade in Amerika passiert es nicht oft, daß ein Weißer mit Rap-Vocals und stampfenden Beats auf sich aufmerksam machen darf und zugleich erfolgreich ist. Nein, das ist eher selten, schließlich war (ist?) HipHop die Musik der Schwarzen.
Doch, die Zeiten ändern sich. So auch die in Deutschland, wo mittlerweile die deutsche Variante der schwarzen Musik respektable Erscheinungsformen angenommen hat. (Ist das nicht schon ein Widerspruch in sich?) Derzeit ganz gut im Rennen liegen die Neulinge Eins, Zwo. Deren Rapper Dendemann ist zu Recht schon mit Eminem verglichen worden. Beide ähneln sich in ihrer Art; beide sind weiß; beide sind jung, und beide sind verdammt noch mal gut. Das ist ganz schnell festzustellen, wenn man sich in aller Gemütsruhe „The Slim Shady LP“ anhört und sich nicht nur an dem Chartbreaker „My Name Is“ orientiert. Schon bei „Guilty Conscience“, dem dritten Take, sind deutliche Einflüsse des über allem wachenden Produzenten zu erkennen. Er zieht die Fäden und knüpft mit seinen Beats dort an, wo er mit N.W.A. aufgehört hat. Und das wollen wir doch alle, nicht wahr? Anspieltips: „My Conscience“, „My Fault“, „Bad Meets Evil“ und „Still Don’t Give A Fuck“.
Noch ein letzter Tip: Achtet auf die Texte (das gilt für Eins, Zwo wie für Eminem!). Weitere Infos zu Eminem gibt es unter: www.eminem.com
Eminem: The Slim Shady LP
(Universal/Motor)