Jeder Freund des gemäßigten und geruhsamen Chicago-Sounds – Noise-Rock soll diesmal außen vor bleiben – wird alleine schon bei den Namen der Musiker, die hier beteiligt sind, feuchte Hände bekommen. Hinter dem Projekt steht zu erst einmal Douglas McCombs, bekannt als Bassist der kongenialen Tortoise und seit kurzem auch von Pullham.
Da er allerdings nicht alles in Eigenregie einspielen wollte, hat er sich Verstärkung gesucht. Ihm zur Seite stehen u.a. Noel Kuppersmith (Chicago Underground Orchestra), Josh Abrahams (Sam Prekob Band), John McEntire, John Herdon (beide Tortoise), Rob Mazurek (Isotope 217) und Mary Hansen (Stereolab). Ein wahrlich interessantes Who’s who der Chicagoer Indie/Lo-Fi-Szene.
Nach der Vorgabe von McCombs, alles simpel und melodisch zu halten und die dadurch entstandenen Räume mit dichter, musikalischer Substanz aufzufüllen, machten sie sich ans Werk. Mit dem Ergebnis, dass „Field Recordings From The Cook County Water Table“ wie eine minimalistische Version von Tortoise klingt. Es ist entspannt und spannend zugleich, es ist ebenso romantisch wie treibend. Die Melodie wird fast nur von einem sechssaitigen Bass bestimmt und zieht sich wie ein süßer Strom durch eine idyllische Western-Landschaft. Und Douglas McCombs betont, dass ohne dieses Instrument das Album nie realisierbar gewesen wäre.
Brokeback
Field Recordings From The Cook County Water Table
(Thrill Jockey/EFA)