Nebula: To The Center

Zum Zentrum des Universums wollen uns Eddie Glass, Mark Abshire und Ruben Romano alias Nebula also mitnehmen. Eine solche Einladung sollte sich der geneigte Stoner Rock-Freund eigentlich nicht entgehen lassen. Die besonderen Anreize liegen auf der Hand. So eine Reise ist unwiderlegbar etwas Einzigartiges und da Nebula nicht nur als erfahrenes Bordpersonal in Erscheinung treten werden, sondern zugleich den bedröhnten Soundtrack mitliefern, um den Trip zu einem solchen auch werden zu lassen, lohnt es sich doppelt.

Da sitzen wir nun in der ersten Reihe in einem Shuttle, das früher als Teil der Flotte von Fu Manchu durch die Schwerelosigkeit düste, und geniessen die tolle Aussicht auf verkifft-bunte Planetenlandschaften. Hier und da passieren wir eine Pilz-Plantage, rasten kurz, laden unsere Taschen voll und ziehen von dannen. Die Dröhnung will gar nicht nachlassen. Während alledem dringt aus den Boxen „To The Center“ in unsere Ohren. Die psychedelisch anmutende Musik hat Pilot Eddie Glass so gut wie im Alleingang entworfen. Lediglich bei einem Song war ein Co-Pilot beteiligt und zwei weitere sind nicht von ihnen, „Between Time“ und „I Need Somebody“ nähmlich. Letzterer hatte sich anno 1973 schon Iggy Pop mit den Stooges ausgedacht und auf die Reise geschickt. Als klar war, dass Nebula den Song covern wollten, wollte sogleich Mark Arm (Mudhoney) die Gastrolle der Stewardess übernehmen, die trällernd die Drinks serviert. Man war vor Abflug eh in Seattle und werkelte mit dem Sub Pop-Produzenten schlechthin, Jack Endino, im Hangar.

„To The Center“ ist mit vorherigen Nebula-Reiseversuch(ung)en kaum zu vergleichen. War „Let It Burn“ noch unüberhörbar von ihrem ehemaligen Flottenkommandanten bestimmt, sprich Fu Manchu, so haben Eddie Glass, Mark Abshire und Ruben Romano nunmehr ihre alten Uniformen abgelegt und zeigen voller Stolz ihr neues Outfit. Von treibenden, einem den Schweiss in die Poren treibendem Stoner Rock hin zum psychedelischen Seventies-Rock haben sie überraschend flink und geschickt den Kurs umgesteckt und werden somit sicherlich viele Fans erst einmal in die Irre führen und wohl angenehm überraschen.

Nebula: To The Center
(Sweet Nothing/Cargo)

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