„Fight Club“ ist für mich einer der Filme des Jahres, sieht man einmal von dem etwas überzogenem Ende des Gewalttrips ab. An der Stelle machte „The Sixth Sense“ deutlich mehr Sinn und Verstand. Zu einem guten Film gehört ein guter Soundtrack. Da Klassik weniger zu diesem Szenario gepaßt hätte und Songs verschiedener Bands vielleicht der Stimmung wenig unterstützend zur Seite gestanden hätten, durfte das Produzenten-Duo The Dust Brothers alias Michael Simpson und John King an einer musikalischen Untermalung des Anarcho-Streifens basteln.
Daß dabei Musik im modernen Gewand zum Vorschein gekommen ist, verstand sich von selbst. Gott sei Dank haben sich die Dust Brothers nicht auf die reine und schon jetzt vom Kommerz aufgefressene Big Beat-Schiene verlassen, sprich Fatboy Slim und Chemical Brothers (im besten Fall), Apollo 440 (im schlechtesten Fall). Das wäre zu einfach gewesen. Statt dessen haben sie im Gewürzregal eines erstklassigen Elektro-Kochs gestöbert und sich der besten Geschmäcker bedient: Big Beat, HipHop, Drum’n’Bass, Easy Listening, Industrial (Gitarre meets Drum-Computer!). Somit klingt „Fight Club“ abwechslungsreich und läßt gar an ihre Produktionsarbeit für die Beastie Boys erinnern („Single Serving Jack“), was nicht allein an den phasenweise eingesetzten Old School-Beats aus der Konserve liegt.
The Dust Brothers: Fight Club OST
(Restless/Arista)