Konzertvorschau: Aynsley Lister

Über Aynsley Lister muß Gott das Talent aus großen Kübeln ausgeschüttet haben. Wahrscheinlich standen Jonny Lang und Kenny Wayne Sheperd direkt daneben. Anders ist es nicht zu erklären, daß drei „junge Burschen“ von Anfang 20 über eine solch enorme Fingerfertigkeit auf der Gitarre verfügen. Darüberhinaus röhren alle drei, als würden sie von jeher ihre Cornflakes mit Jim Beam anrühren. Aynsley Lister kommt aus England und ist von den drei Blues-Youngstern bisher der unbekannteste.

Seit rund einem Jahr ist seine erste weltweit veröffentlichte CD (insgesamt ist es seine dritte) in Deutschland erhältlich. Das schlicht mit „Aynsley Lister“ (Ruf Records) betitelte Album ist der „konservierte“ Beweis für sein herausragendes Talent. Ähnlich seinem großen Vorbild Eric Clapton gelingt es ihm, den Blues in einer sehr melodischen Form zu interpretieren. Mit Ausnahme von drei Cover-Versionen hat er alle Stücke im Alleingang komponiert. Die Platte reicht von astreinen Blues-Standards (Five Long Years) über Old-School-Rock (Won´t Take You Back) bis hin zur gefühlvollen Ballade (Angel O´ Mine).

Bei der Neuaufnahme von „All Along The Watchtower“ beweist Aynsley Lister seine Klasse: Er „stiehlt“ dem Song sein markantes Riff, bricht es auf, um es als bluesigen Lauf zu spielen. Damit dürfte er seit Jahren der einzige Musiker sein, der dem Bob Dylan-/Jimi Hendrix-Klassiker eine neue Facette abgerungen hat.

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