Bislang ist der Songwriter in Deutschland so gut wie unbekannt. Sein neues Album „Mock Tudor“ wirft erneut die Frage nach dem „Warum“ auf. Seine Musik und seine Texte haben den augenzwinkernden Sarkasmus, der den Hörer immer zweifeln läßt, wie ernst Mr. Thompson das alles meint.
Stimmlich erinnert er mich in seiner leicht dramatischen Art an David Byrne (Talking Heads). Musikalisch allerdings bedient er sich amerikanischen wie britischen Rockeinflüssen gleichermaßen. Wahlweise energisch stampfend (Cooksferry Queen), staubtrocken (Crawl Back) oder balladesk wie in „Dry My Tears And Move On“, das mit folgender, wunderbarer Textzeile aufwartet: „If you don´t want me I´ll dry my tears and move on. My suits got creases and my shoes got shine. Let me know soon, I´ll find a better use for my time.“ Reinhören lohnt sich.
Richard Thompson: Mock Tudor
(Capitol Records/EMI)