Vor kurzem habe ich mir „Hell To Pay“ von Jeff Healey auf CD gekauft, weil mir dieses geile Stück Musik seit 1990 nur auf Tape vorlag. Fast zeitgleich flatterte mir die CD von Bobby Whitlock ins Haus. Und eben dieser hat bei vier Liedern von „Hell To Pay“ die Tasten der Hammond B-3 gedrückt. Und was will uns diese spannende Anekdote sagen? Bobby Whitlock ist als Songwriter und Musiker auf so vielen Produktionen vertreten, dass es eine Kunst ist, ihn zu übersehen: Eric Clapton, Derek and the Dominos, Allman Brothers, George Harrison sind wirklich nur einige davon. Trotzdem kennt ihn kein Mensch. Sein bereits fünftes Soloalbum „It´s About Time“ klingt auch wie die Essenz aus dreißig Jahren Rock und Rhythm´n´Blues.
Seine Stimme liegt irgendwo zwischen Joe Cocker und Michael Bolton und das ist der einzig erkennbare Schwachpunkt der CD. Immer wenn er zu sehr nach Michael Bolton klingt, wird es zu schwülstig (z.B. „There She Goes“). Kippt die Stimme aber mehr in Richtung Joe „Ich zappel mir einen“ Cocker, wird es richtig groovy: „Why Does Love Got To Be So Sad“ oder das stampfende „Sold Me Down The River“ sind sensationelle Nummern. Das ist zwar alles nicht neu und klingt immer so ein bißchen wie die o.g. Größen, aber das ist ja nicht zwingend ein Nachteil. Fundiertes Songwriting, perfekte Umsetzung – was will man mehr?
Bobby Whitlock - It's About Time
(Grapevine)