Michael J. Sheehy ist der Typ, der Abends in die Kneipe kommt und die Flut diverser Kaltgetränke durch Depri- Stories eindämmt (Cross) und die plötzlich eintretende Nachdenklichkeit mit bitteren Erkenntnissen füllt (I Can´t Comfort You Anymore). Das geht dank der melancholischen Melodien direkt in die linke Herzkammer.
Leider machen Songs dieser Art nur rund die Hälfte des Albums aus. „Auditory Nerves“ und „I Shame You With My Kisses“ sind wilde Soundcollagen, denen ich nicht folgen kann und die einfach nur nerven. Beeindruckend ist, wie viele Einflüsse sich in der Musik des Briten wiederfinden, und so deckt „Sweet Blue Gene“ alles zwischen Leonard Cohen und Depeche Mode ab. Kein einfaches Album, aber manchmal muss man sich auch die Stimmung versauen lassen.
Michael J. Sheehy: Sweet Blue Gene
(Beggars Banquet)