Sie will, dass wir an ihren Nippeln nuckeln und uns mit einem guten Fick aller Schmerzen entledigen („Fuck The Pain Away“). Und ficken wollen sie wohl alle („Set It Off“). Ja, meine Damen und Herren, sie haben richtig gelesen. Mit Hilfe der Roland MC 505 Groovebox hat Peaches alias Merill Nisker, kanadische Staatsbürgerin wohnhaft in Berlin, ihre eigenen Stücke komponiert, die nun den Weg auf ihr Debüt „The Teaches Of Peaches“ gefunden haben. Entdeckt wurden sie von der Kitty-Yo-Mannschaft in einem Stripclub als sie gerade dabei war, sich auf der Bühne zu entblättern. Das hinterließ bleibenden Eindruck bei Patrick Wagner & Co.
Sowieso ist Sex im Leben der illustren Künstlerin von immenser Bedeutung. Er ist fast in jedem ihrer Texte präsent. Ihre Gedanken schwirren nur um das eine. Dabei erhebt sie ihre durchaus stimulierende Stimme, die in Kombination mit den Texten perverse Gedankenspiele im Kopf ankurbeln.
Und die Musik? Trippy-Elektro-Noise, der teils mit minimalistischen Mittel umgesetzt wurde, aber vor eigenartigem Charme nur so strotzt. Es könnte sein, dass die Damenwelt mit dieser provokanten, scharf gewürzten Macho-Attitüde einer Frau weniger etwas anfangen kann. Ich für meinen Teil bin dankbar, dass Peaches mal das ausdrückt, wovon tagtäglich Tausende Homies in ihren Raps träumen. Peaches hat den Spieß einfach umgedreht und zahlt es der Männerwelt mal richtig heim. Dass diese Rache in ein amüsant-musikalisches Kostüm gesteckt wurde, ist um so erfreulicher.
Für Gonzales, ebenfalls Kandier und in Berlin lebend, nächstes Album soll sie derweil die Beats programmiert haben. Das lässt auf einen Ahorn-Doppelschlag in den kommenden Wochen hoffen.
Peaches: The Teaches Of Peaches (Kitty-Yo/EFA)