Sie verstecken sich hinter seltsamen Pseudonymen wie No Where, No How und No Way, zählen zu den Pionieren des guten alten Punkrock und doch covern sie auf ihrem neuen Album „Bitch’s Brew“ von Jazzlegende Miles Davis – eine exzellent in den Punkrock-Kontext umgearbeitete Neubearbeitung, die mit einer von Rob Wright erfundenen Kurzgeschichte gekoppelt wurde.
Auf ihrem nunmehr neunten Album lassen No Means No rein gar nichts anbrennen und schieben gar ein monströses Remake von „Beat On The Brat“, im Original von den unsäglichen und gähnend langweiligen Punkrock-Zombies Ramones, nach. Wenn sie eins nicht über all die Jahre versäumt haben, ist es, bissige und knackige Songs zu komponieren, die man so schnell nicht wieder vergisst. Das fängt auf „No Means No One“ mit dem eingängigen Refrain des Openers „The Graveyard Shift“ an und zieht sich so von Song zu Song durch dieses Werk.
Komplexe und verschnörkelte Songstrukturen sind den drei Herren nicht unbedingt fremd. Der Zweck heiligt freilich die Mittel. Nach vorne sollen sie trotzdem losgehen, die acht Stücke. Bass, Gitarre und Schlagzeug bewegen sich auf einem Level. Während die Rhythmusinstrumente ein groovendes Grundgerüst zementieren, setzt die Gitarre zusammen mit dem Gesang die Akzente. Simpel, doch durchaus effektiv und wiederum gewitzt. Die Musik geht nämlich sofort ins Blut, der Rhythmus stimuliert die Synapsen, die Muskeln zucken sogleich im Takt mit. Ein wenig hektischer wird es erst mit dem vierten Stück, „A Little Too High“, das einem wahllos aneinander gereihten Sammelsurium an Songideen ähnelt. Nur der wie schon in den Stücken zuvor mit gleicher Geschwindigkeit gezupfte Bass gibt den roten Faden vor, der die vielen Versatzstücke zusammenhält. Danach folgt aber gleich die beste Party-Hymne des Albums: „Hello/Goodbye“, bei deren mehrstimmigen Refrain man am liebsten gleich selbst mitsingen möchte. Gleiches gilt für „The Phone Call“: „There is so much that I regret / I can’t exist like this / I need forgiveness (…) My heart, my heart, here it is, I’ll ript it out“.
No Means No haben sich redlich Mühe gegeben, die Fans nicht zu enttäuschen und ihnen ein Album zu schenken, das rundum zufrieden stimmt.
No Means No: No Means No One
(Wrong Records/EfA)