Holly Cole wird es schaffen. Irgendwann und irgendwie. Vielleicht nicht mehr in diesem Leben, aber in einem besseren. Denn Holly Coles Geschmack ist das, was man „distinguiert“ nennt. Und er läßt sie auch auf ihrem neuesten Werk nicht im Stich. Was Holy Cole singt – und sei es Paul Simons „One Trick Pony“ -, erhält sofort einen Schuß leichten Jazz. Und manchmal, wie im Titelsong, sogar einen Spritzer Bossa Nova.
Öfter aber entpuppt sich Holly Cole als eine Art jüngere Schwester von Rickie Lee Jones. Und die war, wir erinnern uns noch, eine Mischung aus Klampfenfolkie und Jazzdiseuse, und außerdem mit Tom Waits liiert, von dem Holly Cole erstaunlicherweise nichts covert, dafür aber gleich zweimal etwas von Randy Newman, und das klingt beidemale richtig gut.
Holly Cole wird es also schaffen. Vielleicht ergeht es ihr wie Shawn Colvin, die es auch immer hat schaffen wollen und nie geschafft hat, bis sie ihr epochales Album „A Few Small Repairs“ veröffentlichte. Das hat Holly Cole bislang noch nicht geschafft. Einfach zu distinguiert. Kann einfach alles, und alles klingt gut. Das ist zu wenig, wenn mans schaffen will. Aber irgendwann und irgendwie…
Holly Cole: Romantically Helpless
(Alert Music)