62 Minuten Frickelalarm! Ich warte beim Hören immer darauf, dass Einer aus meinen Boxen krabbelt und erschöpft um ein Glas Wasser bittet. Nicht falsch verstehen – „V“ ist ein gutes Album, schafft es aber nicht, die Spannung über die gesamte Länge zu halten. Zu viele der Tonfolgen oder Harmonien hat man so oder sehr ähnlich auf vergleichbaren Produktionen schon gehört.
Wären Symphony X noch etwas mutiger und wäre der Überraschungsmoment häufiger auf ihrer Seite, würden brillante Tracks wie „Evolution“ oder „Rediscovery“ noch besser zur Geltung kommen. Mich beschleicht immer mehr das Gefühl, dass es eine (sehr breite) Speerspitze im epischen Progressive-Melodic-Rock gibt, in der alle Bands echte Könner sind, aber dazu neigen, sich gegenseitig zu kopieren. Technische Finesse und gute Songs sind die eine Seite, Eigenständigkeit und Innovation die andere.
Genug gegrantelt, „The New Mythology Suite“ ist ein gutes Album mit einem erkennbaren Konzept, das sich als musikalisches Thema durch das Album zieht. Und wem’s am Stück genossen zu viel wird, kann mittel Stopp-Taste ein paar selbst auferlegte Breaks einbauen.
Symphony X: V - The New Mythology Suite
(EMI)